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Dienstag, 4. August 2015

Auch beim intensiven Miterleben eines Fußballspieles benötigen wir unsere Spiegelneuronen im Gehirn!

Wichtiges Fußballspiel: Unsere Spiegelneuronen zittern mit
Fußball-Weltmeisterschaft, Europameisterschaft, ein "wichtiges" Spiel. Wirkliche Fußballfans leiden dann - oder freuen sich mit "ihrer" Mannschaft. Im Gehirn sind dabei ganz bestimmte Zellen, die sogenannten Spiegelneuronen, wesentlich beteiligt und aktiv.

Unser Gehirn fühlt mit!
Begonnen hat diese Forschung vor 30 Jahren in der italienischen Stadt Parma: Mit einem Affen, einem Versuchsleiter und einer Erdnuss. Eigentlich hatte die Forschergruppe um den Physiologen Giacomo Rizzolatti lediglich erforschen wollen, wie Handlungen im Gehirn geplant und umgesetzt werden. Griffen die Tiere nach Futter, konnten sie entsprechende neuronale Aktivität messen. Doch plötzlich schlug das Messgerät auch aus, als einer der Forscher nach einer Nuss griff. Dabei saß der Affe ganz ruhig da.

Weitere Untersuchungen zeigten, dass Spiegelneuronen sogar die Absicht hinter einer Handlung erkennen können. Die Nervenzellen des Affen sandten offenbar bereits Signale aus, wenn er die Bewegung oder nur eine Absicht beobachtete, sie spiegelten das Verhalten des Gegenübers. ... 

Samstag, 11. Mai 2013

Forscher haben einen möglichen Zusammenhang zwischen Psyche und Religiosität entdeckt.

Wer zum Autismus neigt, findet die Existenz Gottes oder einer universellen Intelligentz weniger plausibel. Dabei sind Frauen laut Statistiken religiöser als Männer - und Letztere häufiger (!) autistisch.

Religiös: Mehr Frauen als Männer?
Wer selbst nicht an Gott oder an eine Allmacht glaubt, aber keinerlei Lust verspürt, die Gläubigen von ihrer Weltsicht abzubringen, braucht sehr oft eine Kompromissformel. Man ordnet das Nicht-Glauben-können in die Kategorie "fehlende Gabe" ein - und sagt, es sei wie bei der bildenden Kunst- beim Malen. Die Fähigkeit habe man oder nicht, Begabungen könne man sich eben nicht wünschen (was nicht ganz richtig ist). Nebenbei ist das  -nicht an eine höhere Instanz glauben- ebenso ein Glaube. Nämlich der Glaube, dass es nichts gibt. Auch dieser Glaube basiert nicht auf Wissen.

Hintergründe: Neuere Studien zeigen, dass Religiosität und vor allem Spiritualität durchaus organische Ursachen haben könnten. 
Menschen, die Gefühle, Bedürfnisse und Ideen anderer gut nachvollziehen können (wenn beim Betreffenden die Spiegelneuronen ausreichend aktiv sind), sind Statistiken zufolge auch eher dazu bereit, an die Existenz eines Gottes zu glauben. Vermutlich deshalb, weil sie das Gleiche von "Gott" oder einer universellen Intelligenz erwarten. Die Fähigkeit, in einer anderen Person ähnliche Gedanken zu vermuten wie die eigenen, nennen deutschsprachige Psychologen "Mentalisierung". Die Angelsachsen haben wie meist den knackigeren Fachbegriff dafür: "theory of mind". Der kanadische Psychologe Ara Norenzayan hat nun den üblichen Zusammenhang umgedreht und gefragt: Macht eine schwach ausgeprägte "theory of mind" ungläubig? Um das herauszufinden, hat Norenzayan einige Befragungen an US-Amerikanern und Kanadiern ausgewertet.

Das Ergebnis: Menschen, die auf der Autismus-Skala hohe Werte erreichen, sind offenbar häufig religiös unbegabt, sprich: Agnostiker oder Atheisten. Die Tendenz zum Autismus ist zwar nicht das Gleiche wie eine schwache "theory of mind" (!), doch das eine hängt mit dem anderen scheinbar zusammen, sagt Norenzayan. "Gläubige stellen sich Gott in der Regel als personifiziertes Wesen vor, das auf Bedürfnisse und Handlungen der Menschen reagiert (nur wenige stellen sich den Allmächtigen als nicht personifizierte, alles umfassende universelle Intelligenz vor). Wer Schwächen bei der Mentalisierung hat, empfindet diesen Gedanken an eine höhere Macht weniger plausibel."

Die Tendenz zum Autismus ist, wie Untersuchungen zeigen, bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen. Beim Glauben verhält es sich umgekehrt, das ist kein Zufall. (Einige Forschungen scheinen ein stetiges Anwachsen der Autismuserkrankten in der heutigen Gesellschaft zu belegen.)

Zitat Norenzayan: "Unsere Studie erklärt, warum Männer weniger religiös sind als Frauen." Im Kleingedruckten der Studie folgt allerdings die Relativierung. Die alleinige Ursache für den religiösen "gender gap" sei das freilich nicht, aber immerhin eine von mehreren.

Länger leben - Spiritualität und Religion 
Laut Harold G. Koenig könnte die Glaubensfrage auch handfeste medizinische Konsequenzen haben. Der US-Psychiater hat vor ein paar Jahren die Gesundheitsdaten von 4.000 Senioren aus North Carolina analysiert und bei Gläubigen deutlich niedrigere Sterberaten festgestellt. Umfragen zufolge sind spirituelle Menschen mit ihrem Leben zufriedener als ungläubige.

Hinweis: Religiosität ist nicht zwangsläufig mit Unglauben oder Glauben verbunden. Viele Menschen bezeichnen sich als wenig religiös aber doch stark spirituell.
Auch der Hinweis das Autismus Atheisten eine schwach ausgeprägte "Mentalisierung" besitzen ist noch nicht endgültig bewiesen. In vielen Fragen des Autismus steht die heutige Forschung nach ganz am Anfang. Gleichzeitig sollte man Ungläubige natürlich nicht als Autisten brandmarken oder umgekehrt. Die Glaubensfreiheit gilt als ein wichtiger Teilbereich der Menschenrechte. Diese erlaubt jeden Menschen, seinen eigenen Glauben, seine eigene Religion und natürlich auch die Möglichkeit an NICHTS zu glauben wie z. B. bekennende Agnostiker oder Atheisten.

Eines steht aber schon jetzt fest: Religion, Spiritualität, Atheismus und die damit verbundenen emotionalen Reaktionen lassen viele nicht ruhig. Die Atheisten wollen oft die Religiösen vehement bekehren und die Religiösen die Nichtreligiösen und dies nicht selten mit Aggression im Hintergrund. Glaubensfragen lassen nur wenige ganz kalt. Dabei hätten es gerade die Atheisten leicht, wenn es nichts gibt, dann ist das Thema ja erledigt.

Quellen: "Mentalizing Deficits Constrain Belief in a Personal God", PLoS ONE (doi: 10.1371/journal.pone.0036880), LINK
und
"Does Religious Attendance Prolong Survival? A Six-Year Follow-Up Study of 3,968 Older Adults", The Journals of Gerontology: Series A (doi: 10.1093/gerona/54.7.M370), LINK


Montag, 25. Februar 2013

Theta-X3; Power Konformität, der Prozess geht weiter

Theta-X3 die erfolgreiche Neuprogrammierung



Donnerstag, 24. Mai 2012

Trainingseffekt im Gehirn und Muskeln, nur durch zuschauen bewirkt

Am Beispiel Tanzen!

Nur das Zuschauen von Tanzaufführungen trainiert Gehirn und Muskeln.
Gleiche elektrische Aktivität im Nervensystem wie bei den aktiven Tänzern.
Schon der Besuch von Tanzaufführungen trainiert unser Gehirn und unsere Muskeln aufs Tanzen: Obwohl der Zuschauer ruhig auf seinem Stuhl sitzt, spielt sich in seinen Muskeln die gleiche elektrische Aktivität ab, wie bei den Tänzern selbst. Die Gehirnregionen, die die tanztypischen Armbewegungen steuern, sind bei regelmäßigen Ballettbesuchern zudem stärker erregbar und aktiver als bei Zuschauer-Neulingen. Das berichten britische Forscher im Fachmagazin "PloS ONE".

Schon seit längerem ist bekannt, dass spezielle Schaltkreise im Gehirn, die sogenannten Spiegelneuronen, auf Emotionen und Bewegungen Anderer reagieren. Unwillkürlich entstehen in diesen Gehirnbereichen ähnliche Aktivitätsmuster, wie bei dem gerade beobachteten Gegenüber. Unklar war aber bisher, inwieweit auch komplexe Bewegungsmuster wie das Tanzen solche Spiegelungen auslösen können. Deshalb testeten die Forscher dies bei Besuchern von Ballettaufführungen und von Aufführungen des indischen Tanzes.

Nach Angaben der Forscher zeigen ihre Ergebnisse, dass selbst die reine Beobachtung des Tanzens das Spiegelsystem aktiviert und eine Art Trainingseffekt im Gehirn bewirkt. "Selbst Ballettzuschauer, die selbst nie die auf der Bühne gezeigten Bewegungen ausgeführt haben, zeigen Veränderungen in der Gehirnaktivität, wenn sie bereits häufiger solche Aufführungen besucht haben", schreiben Corinne Jola von der University of Surrey und ihre Kollegen. Keiner der 32 untersuchten Probanden hätte zuvor eine formale Tanzausbildung absolviert, weder im Ballett noch in einer anderen Tanzform.

Zwei Mechanismen sorgen für das innerliche Mittanzen
Die Wissenschaftler vermuten, dass zwei verschiedene Mechanismen für dieses innerliche Mittanzen verantwortlich sind: Zum einen löst das Spiegelsystem eine direkte Resonanz in der Muskel- und Gehirnaktivität aus - völlig unbewusst und unabhängig von der Vorerfahrung der Zuschauer.

Zum anderen aber spiele auch das Mitempfinden und die Kenntnis der Zuschauer eine Rolle, sagen die Forscher. Probanden die sich beim indischen Tanz besonders intensiv in die Handlung und Bewegungen hineinversetzten, zeigten stärkere Arm- und Gehirnreaktionen als weniger empathische Zuschauer. Wenn regelmäßige Ballettbesucher dagegen den ihnen fremden indischen Tanz beobachteten fehlten diese Reaktionen.

Nachahmung ohne die unsichtbaren Feinheiten
Dass die reine Beobachtung eine Rolle für das innerliche Mittanzen spielt, zeigt auch ein weiteres Ergebnis: Das Gehirn der Zuschauer ahmte die Bewegungsmuster so nach, wie sie ein unerfahrener Tänzer durchführen würde, nicht mit der Perfektion eines Profitänzers. So unterstützen Tänzer beispielsweise ihre Armbewegungen mit den Rückenmuskeln, um die Armmuskeln zu entlasten. Diese Signale für diese Muskelaktivität fehlten bei den Zuschauern.

Für ihre Studie hatten die Forscher die elektrische Aktivität der Arm- und Fingermuskeln von 32 Probanden gemessen, während diese sich fünf Minuten lang entweder eine Ballettvorführung, einen indischen Tanz oder einen neutralen Bewegungsablauf anschauten. Gleichzeitig registrierten die Forscher mit Hilfe der sogenannten transkraniellen Magnetstimulation die Aktivität verschiedener Gehirnzentren bei den Probanden. Zwölf Teilnehmer waren regelmäßige Ballettbesucher, acht schauten häufig indischen Tanzvorführungen an, der Rest waren Neulinge in Bezug auf beide Tanzformen.
Quelle: PloS ONE, 2012; doi: 10.1371/journal.pone.0033343 - (PLoS ONE, 263.2012 - NPO)