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Samstag, 3. Februar 2024

Mathe-Genie wegen einer Schlägerei


Eine Kneipenschlägerei machte aus Jason Padgett ein Mathematik Genie
Jason Padgett aus den USA hatte seine Akademiker-Karriere schon aufgegeben. Er schmiss das College und amüsierte sich lieber. Dann veränderte eine Kneipenschlägerei sein Leben – auf drastische und geniale Weise.

Jason P a d g e t t

Wie sich sein Leben vor fast 12 Jahren um 180 Grad drehte, hat Padgett  in seinen Memoiren aufgeschrieben. "Struck by Genius: How a Brain Injury Made Me a Mathematical Marvel



Eine Hirnverletzung löste das Wunder aus!
Dabei begann seine Transformation in einen Genius durch ein traumatisches Erlebnis. Padgett zog damals wie schon die Abende zuvor durch die Kneipen von Tacoma, als ihn zwei Männer vor einer Karaoke-Bar auflauerten. "Die beiden hatten es auf meine 99 Dollar-Lederjacke abgesehen", schreibt Padgett. Als er sie nicht freiwillig abgeben wollte, sei es zu einem Kampf gekommen, in dem die Unbekannten ihn immer wieder auf den Hinterkopf schlugen und traten. Die Ärzte diagnostizierten später eine Nierenverletzung und eine schwere Gehirnerschütterung.

Doch die Schläge hatten noch etwas anderes in seinem Kopf verändert. 
"Am nächsten Morgen stand ich in meinem Badezimmer und starrte auf das fließende Wasser, das aus dem Hahn strömte", beschreibt Padgett in seinen Memoiren den Moment, als er merkte, dass etwas anders war. Er habe auf einmal in allen Dingen bestimmte Muster gesehen und sei selbst von den Wasserlinien, die, wie er sagt "perpendikulär aus dem Hahn herausströmten", fasziniert gewesen. "Ich war auf einmal fasziniert von Geometrie und von der Physik", schreibt Padgett in seinem Buch. Zahlen, mit denen er zuvor nur in seinem Möbelladen oder beim Bezahlen seiner Kneipenrechnung zu tun hatte, waren auf einmal sein Lebensinhalt. Er "sah" die Formel hinter der Zahl Pi, begeisterte sich an Primzahlen und verstand auf einmal Albert Einsteins Relativitätstheorie. Nur erklären konnte er sich trotz zahlreicher Recherchen sein neues Talent nicht.

Erst eine Fernsehdokumentation der BBC über Daniel Tammet, einem Autisten, der unter dem Savant-Syndrom – auch Inselbegabung genannt – leidet und von der Zahl Pi mehr als 22.000 Stellen hinter dem Komma aufsagen konnte, löste auch Padgetts Rätsel. Er kontaktierte Dr. Darold Treffert in Wisconsin, den führenden US-Experten auf diesem Gebiet und ließ sich untersuchen. Die Diagnose des Fachmanns war eindeutig. Auch Padgett litt laut Treffert unter einer Form der Inselbegabung, gehörte also zu der kleinen Gruppe von Menschen, die in einem bestimmten Gebiet ein besonders ausgebildetes Talent besitzen, in anderen Bereichen aber fast hilflos sind. 



Wie wurde aus ihm ein Mathematik-Genius? 
Diese Frage konnte Padgett erst nach neuen Untersuchungen und einer Gehirntomographie beantworten, die ein zweiter Experte bei ihm durchführte. 

Dr. Berit Brogaard aus Finnland entdeckte dabei, dass Padgetts linke Hirnhälfte, die für das mathematische Verständnis zuständig ist, deutlich aktiver war als seine rechte. Laut Brogaard sollen dabei erst die Schläge auf den Hinterkopf während des Überfalls dieses Talent ausgelöst haben. "Ich bin der lebende Beweis, dass in jedem von uns unentdeckte Stärken liegen"!


Zeitung "New York Post" - DIREKTLINK
Buch von Jason Padgett:  AMAZON DIREKTLINK

Bildquelle: pixabay/fotolia

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Faszination Gehirn!


Savant
Eines der rätselhaftesten Phänomene des Bewusstseins und / oder des Gehirns.
Es kann ganz normale Menschen treffen, die nach traumatischen Erlebnissen einfach hyperbegabt sind. Angeborene Inselbegabungen treten oft bei Behinderten auf, deren Talent sich laut Dr. Darold Treffert in der Kindheit - zumeist im Alter zwischen drei und vier Jahren - ausbildet. Noch beeindruckender sind aber Menschen mit einer erworbenen Inselbegabung, die von einem Tag auf den anderen, völlig neue Fähigkeiten erlernen. Sehen Sie hier Beiträge über die faszinierenden Fähigkeiten.





Dienstag, 12. September 2023

Erhöhte telepathische Fähigkeit bei Autistin nachgewiesen


Die Inselbegabung, auch Savant-Syndrom genannt, ist ein Phänomen, bei dem Menschen die zumeist eine kognitive Behinderung oder eine anderweitige (häufig tiefgreifende) Entwicklungsstörung aufweisen, sehr spezielle außergewöhnliche Leistungen in einem kleinen Teilbereich vollbringen können. 

50% der bekannten Inselbegabten sind Autisten und  
sechs von sieben Inselbegabten sind männlich. 
Es gibt keine zuverlässigen Untersuchungen darüber, wie häufig das Savant-Syndrom auftritt. Dass die besonderen Fähigkeiten mancher Autisten auch der Allgemeinheit bekannt wurde, ist spätestens seit dem Hollywood-Film "Rain Man" mit Dustin Hoffman und Tom Cruise der breiteren Öffentlichkeit klar. Dazu kamen auch einige gute wissenschaftliche Berichte, die die unglaublichen Sonderfähigkeiten einiger Inselbegabten aufzeigten (LINK)
Doch zu diesen Inselbegabungen kamen auch immer wieder Berichte von Freunden, Angehörigen und Therapeuten, die auf eine Vielzahl von vermeintlich paranormalen Fähigkeiten bei autistisch veranlagten Menschen hindeuteten.

Video über Savants-Fähigkeiten


Die Forscherin Dr. Diane Hennacy Powell erinnert beim 57. Jahrestreffen der Parapsychological Association die Anwesenden, dass bei Autisten die telepathische Fähigkeit  bislang kaum untersucht wurde, obwohl einige der gut dokumentierten Fähigkeiten durchaus unerklärliche Aspekte aufzeigen, wenn beispielsweise einige Autisten zwar in der Lage sind, umgehend die Quadratwurzeln sechsstelliger Zahlen zu benennen, selbst aber noch nicht einmal "einfache" mathematische Funktionen wie Addition oder Multiplikation durchführen können und auch keine eigene Vorstellung von den genannten Wurzelsummen aufzeigen. 

Powell: "Dennoch wird die Tatsache, dass diese Menschen über besagte Begabungen verfügen, wissenschaftlich anerkannt - schlicht und einfach, weil sie reproduzierbar sind" 

Im Gegenteil dazu, würden Wissenschaftler jedoch dazu tendieren, einzelne Fallberichte von Hinweisen auf eine vorhandene PSI-Begabungen einfach zu ignorieren oder Berichte darüber gleich vehement zu kritisieren, weil auch diese nur selten reproduzierbar sind, so die Forscherin weiter. Ein Grund hierfür liege in dem Umstand, dass aufgrund der persönlichen Umstände, die sonst üblichen kontrollierten Laborbedingungen für entsprechende Versuche mit Autisten oft nur schwer herzustellen seien - wenn beispielsweise der Versuchsaufbau eigentlich erfordere, dass der Proband alleine und räumlich abgeschottet von anderen bestimmte Aufgaben und Tests durchführen soll.

Forschung an eventuell telepathisch veranlagten, autistischen Kindern
Powells eigene Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf angeblich telepathisch veranlagte, nonverbal-autistische Kinder, deren Fähigkeit des Gedankenlesens sowohl von ihren Eltern als auch von Therapeuten beobachtet wurden. 2013 erhielt Powell drei Heimvideos zu einem stark autistischen Mädchen im Alter von neun Jahren, bei dem immer wieder entsprechende Beobachtungen die auf telepathische Fähigkeiten hinweisen gemacht wurden, diese wurden auch von zwei Therapeuten beobachtet. Mit Hilfe dieser beiden Therapeuten (Therapeut-A und Therapeut-B) führte Powell jeweils zwei kontrollierte, jeweils zweistündige Testsitzungen durch. Während dieser wurden den Therapeuten zufallsgenerierte Zahlen, Sätze, Falschwörter und visuelle Abbildungen gezeigt - ohne, dass das Mädchen die Möglichkeit hatte, diese oder ihre Therapeuten selbst zu sehen. Während dieser "Vorführungen" sollten die Therapeuten die gezeigten Darstellungen in ihren eigenen Worten aufschreiben, um diese Liste dann mit den Antworten und Beschreibungen des Mädchens - das gebeten wurde, die Gedanken ihrer Therapeuten zu lesen - vergleichen zu können. 

Anhand der zufallsgenerierten Zahlen wurden mathematische Gleichungen erstellt, die die Therapeuten mit Hilfe eines Taschenrechners lösen sollten. Das Mädchen sollte daraufhin nicht nur alle Zahlen und Gleichungen sondern auch die entsprechenden Lösungen "duplizieren".

Da es aufgrund des Zustand der autistischen Testperson nicht möglich war, das Mädchen räumlich von seinen Therapeuten zu trennen, arbeiteten die Forscher lediglich mit einem Blickschutz zwischen den beiden Personen. Um jegliche potentiellen visuellen oder akustischen Stichwortvorgaben zwischen den Therapeuten und dem autistischen Mädchen zu überprüfen, wurden rund um die Personen jeweils fünf miteinander synchronisierte hochauflösende Kameras und Mikrofone an strategischen Punkten platziert.

Die erstaunlichen Test-Ergebnisse:
In der ersten Sitzung mit Therapeuten-A gab es eine 100-prozentige Übereinstimmung bei 3 von 20 Abbildungsbeschreibungen, darunter Wörter von bis zu 9 Buchstaben; 60 bis 100-prozentige Übereinstimmungen in allen drei dargestellten fünfbuchstäbigen Nonsens- bzw. Falschwörtern und eine 100-prozentige Übereinstimmung bei zwei zufallsgenerierten Zahlen, die in einem Fall aus 8 und im anderen aus 9 Stellen bestand.

In der zweiten Sitzung mit dem Therapeuten-A wurde bei 6 von 12 Gleichungs-Aufgaben eine 100-prozentige Übereinstimmung mit 15- bis 19-stelligen Zahlen erzielt. Eine vollständige Übereinstimmung wurde in 7 von 20 Abbildungsbeschreibungen erreicht, wobei Wörter mit bis zu sechs Buchstaben übereinstimmten. 81 bis 100-prozentige Übereinstimmungen wurde bei aus zwischen 18 und 35 Buchstaben bestehenden Sätzen erzielt.

Die Auswertung der Sitzung mit dem Therapeuten-B zeigte eine 100-prozentige Übereinstimmung bei 5 von 20 zufallsgenerierten, bis zu 6-stelligen Zahlen, sowie bei 5 von 12 Bildbeschreibungen mit Wörtern, die aus bis zu 6 Buchstaben bestanden. Ein 6. Sinn scheint bei manchen Autisten wahrscheinlich zu sein.

In keinem Fall konnte zwischen den Therapeuten und dem autistischen Mädchen, eine Form geheimer Absprache oder Betrug festgestellt werden. 

Dr. Powell zu den verblüffenden Ergebnissen: "Unsere Daten deuten stark auf einen unterschwellig vorhandenen alternativen (telepathischen) Kommunikationsmechanismus hin, wie er gerade von Menschen mit stark eingeschränkten Sprachfähigkeiten genutzt werden kann", so die Schlussfolgerung.

Donnerstag, 3. November 2022

Uns erreichte wieder einmal eine Frage zum Thema Hirndominanz


Das Thema Links-Rechtshirnigkeit ist ein strittiges Thema in der Neurologie/Medizin. So wie in vielen Themen der Medizin und Wissenschaft sind sich die Wissenschaftler in dieser Sache vollkommen uneinig. Grundsätzlich kann man dazu sagen, dass das Gehirn ein äußerst flexibles Organ ist und für viele Fähigkeiten das Zusammenspiel von verschiedenen Gehirnbereichen notwendig ist (neuronale Vernetzung). Doch ganz spezielle Fähigkeiten liegen in klar umrissenen "Hirnmodulen". Auch wenn manche Wissenschaftler das nicht gerne sehen, kommt man bei Messungen immer wieder zu den gleichen Ergebnissen.

Hirnpotenzialmessungen- und Biofeedback seit 1983
Unsere eigenen Messungen haben gezeigt, dass die Einteilung zu Links-Rechtshirnigkeit (unter Berücksichtigung der Lateralität) die wir seit Jahrzehnten an Hunderten Menschen durchgeführt haben, im Großen sehr wohl stimmt. Natürlich bezieht sich das ausschließlich auf den frontalen Hirnbereich und teilweise auch auf die Schläfenlappen, nicht aber auf andere Bereiche im Gehirn, wie zum Beispiel die motorischen Zentren. Lesen Sie unsere Biografie


In Bezug auf das Lernen
Ganz besonders das Sprachlernen wird vor allem durch das linke Broca Zentrum und Wernicke-Zentrum sehr stark linkshirndominat ausgeführt. Anzumerken ist beim Sprachlernen, dass wir beim Sprechen selbst (auch bei gedanklichen Sprechen und vor allem beim Lesen) die sensorischen und motorischen Areale im Gehirn, die für Stimmbänder, Zunge, Lippen, Mund zuständig sind mit aktivieren. So kommt es beim Lesen zum Phänomen der sogenannten Subvokalisation, bei der sich die Muskelaktivität (messbar durch EMG) im Hals-Stimmbandbereich beim Lesen verändert.
Zwingender Weise werden natürlich manche Prozesse in der linken Gehirnhälfte durchgeführt (z. B. die Sprache). Bei der Sprache ist vor allen Dingen das linke Broca-Zentrum und das linke Wernicke-Zentrum aktiv, sie übernehmen vereinfacht gesagt Aufgabe der Sprech- und Formulierungsprozesse. 

Eine deutliche Asymmetrie zeigt sich auch bei Savant-Fähigkeiten die wissenschaftlich sehr gut untersucht wurden. Savant-Fähigkeiten entstehen ausschließlich dann, wenn in der linken Gehirnhälfte ein organischer Schaden bzw. eine Verletzung (z. B. durch einen Unfall) besteht. Das wurde von Wissenschaftlern zweifelsfrei immer wieder festgestellt. Wenn es die Asymmetrie nicht geben würde, würde eine Verletzung der rechten Gehirnhälfte (im Schläfenlappenbereich) auch Savant-Fähigkeiten auslösen. Doch Verletzungen in der rechten Gehirnhälfte führen niemals zu einer Entwicklung von Savant-Fähigkeiten.

Wenn wir den Ausdruck "rechtshirnig" verwenden, so meinen wir im Kontext, dass die Person einen dominanteren rechten Frontallappen im Verhältnis zum linken frontalen Lappen hat/verwendet. 

Es bedeutet nicht, dass die Person die gesamte rechte Gehirnhälfte mehr verwendet, als die linke. Diese Bezeichnung hat sich einfach nur umgangssprachlich gehalten, auch wenn sie aus de Perspektive der modernen Gehirnforschung nicht präzise ist. 

Zu diesem Thema gibt es mittlerweile Unmengen an seriösen Forschungen und Arbeiten, die das belegen. Natürlich gibt es noch aus dem Sportbereich, Lernbereich und im Bereich der Meditationsforschung viele Untersuchungen die auf linke und rechte Hirnhälfte mit ihren speziellen Fähigkeiten hinweisen. Diese Forschungen wurden allesamt in Fachzeitungen veröffentlicht und wurde in universitären Instituten erforscht.

Links zum Thema:
Savants - die Inselbegabung kommt aus der rechten Hirnhälfte!
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2013/06/savants-die-inselbegabung-kommt-aus-der.html#more

Besser lernen, besser behalten, besser erinnern, bessere Stimmung!
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/search?q=linke+rechte+hirnh%C3%A4lfte

Quellen: Eggetsberger.NET Team
Bildquellen: Pixabay, Eggetsberger.Net

Sonntag, 8. August 2021

Die geistige Superkraft von Stephen Wiltshire!

 

Savants haben außergewöhnliche Fähigkeiten, die an ein Wunder grenzen. Mathematische Fähigkeiten, oder das absolut perfekte musikalische Gehör, sind nur ein paar der genialen Fähigkeiten die Savants besitzen. Der Savant, Stephen Wiltshire hat die faszinierende Fähigkeit, alles was er sieht detailgetreu zeichnen zu können. Ihm entgehen seiner Beobachtung nicht die allerkleinsten Details. 2006 wurde er zum Mitglied des Order of the British Empire für seine Verdienste um die Kunstwelt ernannt. 

Sehen sie hier seine Bilder: https://www.stephenwiltshire.co.uk



Montag, 20. Januar 2020

Genie und Kreativität auf Abruf, wie kann das Gehirn seine Fähigkeiten erweitern

Bei diesem Beitrag geht es um Genialität, die nach neuesten Erkenntnissen in JEDEM von uns steckt. Durch elektrische oder auch elektromagnetische Stimulation kann diese innere Fähigkeit  aktiviert werden. Durch diese Methoden lassen sich nicht nur Lernfähigkeit und Konzentration verbessern, sondern auch Kreativität und Intuition. Unter anderem wird hier über Inselbegabung -- auch Savant-Syndrom - berichtet.

Video über Savante Fähigkeiten und wie diese aktiviert werden können!
Videodauer 6:44 Minuten

Dieses Video ist auch passend zum Theta-X Prozess (siehe Theta-X).
Theta-X Video: Video-Direktlink

Freitag, 18. Januar 2019

Wir sehen Details nicht so wie sie sind, dadurch übersehen wir vieles!

Amerikanische Neurowissenschaftler haben einen wichtigen Hirnmechanismus entdeckt, der uns kleinste Detailveränderungen einer Szenerie oder Situation visuell nicht wahrnehmen lässt (er zensuriert die Wirklichkeit).



Die neuen Untersuchungen beweisen, dass das was wir sehen, oft aus einer Art Zusammenschnitt der Seheindrücke der letzten 15 Sekunden besteht.

Das ist aber kein Bild der Wirklichkeit! Besonders für Wahrnehmung außergewöhnlicher, grenzüberschreitender Phänomene und Erlebnisse könnte diese Erkenntnis gravierende Auswirkungen haben.

Nachweis des Stetigkeitsfelds
Die Forscher um David Whitney von der University of California in Berkeley und Jason Fischer vom Massachusetts Institute of Technology (kurz MIT) berichteten darüber aktuell im Fachjournal "Nature Neuroscience". Sie haben mit dem sogenannten "Continuity Field" (Stetigkeitsfeld) einen Mechanismus nachgewiesen, mit dem unser Gehirn einander ähnliche Objekte über einen Zeitraum von bis zu 15 Sekunden visuell verschmelzen lässt. ...

Mittwoch, 11. Juni 2014

Autismus hat mit Sexualhormonen und Stresshormonen zu tun

Das männliche Muster, ins Extreme übertrieben
„Die autistische Persönlichkeit ist eine extreme Variante der männlichen Intelligenz. Sogar in der normalen Variation finden wir typische Geschlechtsunterschiede in der Intelligenz. Beim autistischen Individuum ist das männliche Muster ins Extreme übertrieben.“ Zitat: Hans Asperger 1944


Autismus und Asperger-Syndrom
Das Asperger-Syndrom –, gehört ins breite Feld der „Autismus-Spektrum-Störungen“, die generell die Fähigkeit zum sozialen Kontakt beeinträchtigen.
Das verblüffende: Autisten haben im präfrontalen Cortex 67% mehr Zellen als andere Menschen, das ist sehr viel mehr. Autisten haben also paradoxerweise gerade dort zu viel Gehirnzellen, wo die höheren Fähigkeiten sitzen, auch die zu Sprache und Sozialkontakt –, sie haben zum Teil auch relativ mehr/weniger von manchen Zelltypen und sie haben andere neuronale Verbindungen und andere elektrische wie chemische Aktivitäten.

Etwa 1% aller Menschen leidet unter Autismus (Tendenz steigend) –, vor allem sind männlichen Gehirne von Autismus bedroht: Männliche Personen sind zehnmal so häufig betroffen wie weibliche. Manche Autisten entwickeln auch Savant Fähigkeiten.

Der bekannte Forscher Simon Baron-Cohen aus Cambridge, schenkte dem Asperger-Syndrom und dem Autismus besondere Aufmerksamkeit. 


Simon Baron-Cohen aus Cambridge
Baron-Cohen hat seine Arbeiten auch auf Deutsch publiziert, er bezeichnete im Zuge seiner Arbeiten das Asperger-Syndrom neu, er nannte es „extreme male brain“ (extrem männliches Gehirn): „Weibliches Denken“ versetzt sich eher in andere hinein, kann besser fühlen.  „Männliches“ denken bringt die Welt in Regeln, ordnet und systematisiert sie.

Beim Autismus bis hin zum Extrem, dem Asperger-Syndrom beschrieb der Forscher seine Patienten als „kleine Professoren“. Hinter dem „männlichen“ und „weiblichen Denken“ stehen Hormone, die die Entwicklung des Gehirns steuern, Baron-Cohen konzentrierte sich auf das männliche Sexualhormon Testosteron und entwickelte die Hypothese, dass hinter Autismus zu viel Testosteron im Uterus stehe. (Anm.: Dazu muss man wissen, dass sich das weibliche und das männliche Gehirn in vielen Bereichen unterscheidet.)

Was Tests zeigten: In Dänemark werden seit den 70er-Jahren Proben von Blut und Fruchtwasser werdender Mütter gesammelt, diese Daten werden auch in ein Psychiatric Central Register weitergeleitet, Baron-Cohen hat die Daten für die Geburtsjahrgänge 1993 bis 1999 ausgewertet, dem Register entnahm er die Zahl der Autismusfälle, die Fruchtwasserproben analysierte er auf Testosteron und noch auf drei andere Sexualhormone sowie auf das Stresshormon Cortisol: Die Messwerte von allen waren höher im Fruchtwasser der Föten, die später Autismus entwickelten (Molecular Psychiatry, 3.6.). Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass Hormone eine wichtige Rolle spielen. Man weiß, dass Cortisol und die Sexualhormone im Verbund stiegen, aber man weiß nicht, was die Ursache ist und was die Wirkung.

Fragen: Steht hinter Autismus Stress oder sind es die Sexualhormone? Oder sind es Umwelthormone oder irgendwelche Chemikalien, die wie Sexualhormone wirken?
Oder ist es ganz anders? Bei allen Sexualhormonen ist ein und dasselbe Enzym mit im Spiel, liegt es an dem Enzym? Baron-Cohen kann es nicht entscheiden, er will auch keine Fruchtwasseranalysen zur Autismus-Frühdiagnose einführen: Seine Befunde haben nur Geltung im großen Durchschnitt, denn es gab bei den Analysen Ausreißer nach beiden Seiten. Nur in einem ist Baron-Cohen sicher, er warnt dringlich vor „Therapien“, die die Sexualhormone von autistischen Kindern blockieren wollen: Wenn die Kinder auf der Welt sind, ist es dafür zu spät, denn das Gehirn nimmt seinen Schaden schon im Mutterleib, also lange vor der Geburt.
LINK: http://www.autismresearchcentre.com/people_baron-cohen
LINK zur Person: http://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Baron-Cohen

Mittwoch, 4. Juni 2014

Genie und Kreativität auf Abruf

Bei diesem kurzen Beitrag geht es um Genialität, die nach neuesten Erkenntnissen in JEDEM von uns steckt. Durch elektrische oder auch elektromagnetische Stimulation kann diese innere Fähigkeit aktiviert werden. Durch diese Methoden lassen sich nicht nur Lernfähigkeit und Konzentration verbessern, sondern auch Kreativität und Intuition.
Unter anderem wird hier über Inselbegabung -- auch Savant-Syndrom - berichtet.



Freitag, 28. Februar 2014

Inselbegabung (Savant) - auf der Spur eines wundersamen Symptoms.

Es ist eines der rätselhaftesten Phänomene des Bewusstseins und / oder des Gehirns.
Es trifft ganz normale Menschen, die nach einen traumatischen Erlebnissen einfach hyperbegabt sind.

Angeborene Inselbegabungen treten oft bei Behinderten auf, deren Talent sich laut Dr. Darold Treffert in der Kindheit - zumeist im Alter zwischen drei und vier Jahren - ausbildet. Noch spannender sind aber Menschen mit einer erworbenen Inselbegabung: Von einem Tag auf den anderen erlernen sie völlig neue Fähigkeiten.

Mathematik-Genie durch Epilepsie
So wie Orlando Serrell aus Newport News, Virginia, der im Januar 1979 von einem Baseball an der linken Kopfhälfte getroffen wird. Der Zehnjährige ist kurz ohnmächtig, wird aber nicht behandelt. Er leidet für eine Zeit unter Kopfweh, aber seinen Eltern erzählt er von dem Vorfall nichts. Bald bemerkt er, dass er praktisch nichts mehr vergisst. Sein Kalender-Gehirn erlaubt es, alles Erlebte eines Tages wieder abzurufen. Seit dem Unfall hat er ein autobiografisches Gedächtnis.

Daniel Tammet
Oder Daniel Tammet, der als Dreijähriger 1982 einen epileptischen Anfall erlitt: Seither ist Mathematik sein Steckenpferd. Der Brite, der schon vor dem Anfall ein heller Kopf war, löst komplizierteste Aufgaben aus dem Stegreif. 2004 benannte er bei einem Wettbewerb die Zahl Pi bis auf 22 514 Stellen nach dem Komma. «Wenn ich Zahlen multipliziere, sehe ich zwei Formen», erklärt er im «Guardian». «Das Bild beginnt sich dann zu verändern und zu entwickeln und eine dritte Form entsteht. Das ist dann die Lösung. Es sind mentale Bilder. Das ist wie Rechnen ohne zu denken.» Und das gilt auch für Sprachen: Für die Dokumentation «BrainMan» von 2007 lernte er innerhalb einer Woche Isländisch (siehe Video weiter unten).

Vom Blitz getroffen, Sinfonien geschrieben
Die Amerikaner Joe Sarkin und Tony Cicoria haben sich dagegen im musischen Bereich zum Positiven verändert. Sarkin wurden 1989 nach einem Schlaganfall Teile des Gehirns entfernt. Obwohl er sich vorher nicht für Kunst interessiert hat, überkam ihm nach der Operation das starke Verlangen zu zeichnen. Heute ist er ein gefeierter Maler, dessen Bilder für 10 000 Dollar den Besitzer wechseln. Cicoria wurde 1994 vom Blitz getroffen und hat seitdem Melodien im Kopf. Der eigentlich unmusikalische Orthopäde schreibt Sinfonien, nachdem er Klavier spielen gelernt hat.

1995 beschrieb der Neuologe Oliver Sacks in seinem Buch «An Anthropologist on Mars» den Fall von Franco Magnini. Der Italiener verliess 1952 im Alter von 18 Jahren seine Heimatstadt Pontito in der Toskana, um in die USA auszuwandern. Nach einem schweren Fieber 1965 begann der Mann, intensiv von seiner alten Heimat zu träumen. Obwohl er zuvor nie gemalt hatte, spürte er den Drang dazu: Obwohl er Pontito 13 Jahre nicht gesehen hat, waren seine Strassenszenen 100-prozentig akkurat. Bei späteren Vergleichen mit aktuellen Digital-Fotos konnten keine Unterschiede festgestellt werden.

Demenz «befreit» kreatives Potenzial
Woher kommt die Veränderungen der «Savants» (Gelehrten), wie sie im Englischen genannt werden? Hinweise geben ausgerechnet Forschungen an Senioren, die unter frontotemporaler Demenz (FTD) leiden. Bei der so genannten «Pick-Krankheit» degeneriert der Stirn- oder Schläfenlappen des Gehirns, was die Persönlichkeit der Patienten verändert. 1996 beschreibt Dr. Bruce Miller den Fall eines 68-Jährigen, bei dem sich mit fortschreitender Demenz spektakuläre künstlerische Fähigkeiten entwickelten.

Bis zum Jahr 2000 schildert Miller elf weitere Fälle. Das Muster ist immer dasselbe: FTD-Patienten entwickeln eine visuelle Kreativität. Ihre «schlafenden» künstlerischen Interessen und Fähigkeiten werden erst durch die Krankheit «befreit». Die Forscher vergleichen die Ergebnisse der Senioren im Bereich funktionale Bildgebung mit der Arbeit eines neunjährigen autistischen Künstlers und finden dabei «bemerkenswerte Parallelen». 2002 untersuchte Miller mit Kollegen sogar, was einem Maler mit FTD passiert.

Asymmetrische Degeneration der linken Hirnhälfte
Betroffen war ein 49-jähriger Kunstlehrer und Hobbyzeichner: Während er sich im Organisatorischem verschlechterte, wurden seine Bilder «wilder und freier». Anstatt Wasserfarben und traditioneller chinesischer Pinseltechnik malte er stark gemusterte Bilder mit Symbolen aus dem chinesischen Horoskop und wählte andere Farben. Die Wissenschaftler bescheinigen ihm einen «eindrucksvolles künstlerisches Wachstum» und schlussfolgern: «Eine asymmetrische Degeneration der linken Hirnhälfte kann zuvor unerschlossene kognitive Fähigkeiten freisetzen. Die Vernetzung unseres Gehirns scheint ein Hauptfaktor in der Festlegung der Art unserer Kreativität zu sein.»

Tatsächlich ist dabei fast immer die linke Gehirnhälfte betroffen. Das gilt auch für Tommy McHugh, Jason Padgett und Ken Walters: Der Erste, ein Ex-Rowdie und -Junkie, wurde 2001 durch eine Hirnblutung zum Künstler. Den Zweiten, einen Mathe-Hasser, machte ein Hirnschlag 2002 zum Geometrie-Genie. Den Dritte, einen älteren Arbeitslosen, veränderte ein Schlaganfall zum Grafikdesigner.

«Man weiss nie, wie das Gehirn reagiert, wenn man sich vom Koma erholt»
Das zeigt auch das Fremdsprachen-Akzent-Syndrom, bei dem Menschen nach medizinischen Problemen plötzlich in fremder Mundart reden – oder aber Fremdsprachen sprechen, ohne sie je erlernt zu haben. Von einem von rund 60 Beispielen berichtete der «Telegraph» 2010 (http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/croatia/7583971/Croatian-teenager-wakes-from-coma-speaking-fluent-German.html) : Damals war eine Kroatin aus einem 24-stündigen Koma erwacht und parlierte flüssig Deutsch.

Die 13-Jährige hatte in der Schule gerade erst begonnen, die Sprache zu lernen. «Du weisst nie, wie dein Gehirn reagiert, wenn du dich von so einem Koma erholst», sagte ihr Arzt Dujomir Marasovic vom Spital Split. «Früher wäre das als Wunder bezeichnet worden», ergänzte Psychiater Dr. Mijo Milas. «Wir denken lieber an eine logische Erklärung. Wir haben sie einfach nur noch nicht gefunden.»

Vielleicht schlummert also in uns allen ein Mozart, Picasso oder Einstein, doch die Beweisführung dafür ist schwer. Werden neuronale Verbindungen der linken Gehirnhälfte verletzt, muss sich unser Kopf neu vernetzen. Warum aber die einen nach so einem Vorfall ihr Leben lang behindert sind, während andere ein neues, besseres Leben beginnen, muss die Hirnforschung erst noch klären.

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Solche Ereignisse zeigen, dass das Super-Wissen eigentlich für alle Menschen zugänglich wäre. Man muss nur die Verbindung zum "Urwissen" herstellen können. 

Video - BrainMan:





VIDEO: BrainMan - in der Dokumentation wird Daniel Tammet vorgestellt, ein junger Mann mit schier unglaublichen Fähigkeiten. Der Engländer ist wahrscheinlich der größte Hirnathlet der Welt. Daniel ist nicht nur ein absolutes Mathe-Ass . Er hat auch ein schier unerschöpfliches Gedächtnis und sprach als die Doku gemacht wurde neun Sprachen fließend...

Daniel Tammet wurde 1979 in London geboren. Er ist einer der wenigen Savants, die nicht von Geburt an ihre Fähigkeiten besaßen, ein sogenannter "acquired Savant". Tammet erlitt im Alter von drei Jahren einen schweren epileptischen Anfall. Dieser Anfall veränderte ihn dauerhaft. Er begann Mathematikbücher zu lesen und Pflanzenmuster zu studieren. Er schafft es, schwierige Rechenaufgaben kopfrechnend zu lösen und hat innerhalb einer Woche die isländische Sprache so weit erlernt, dass er in ihr ein Fernsehinterview geben konnte. Beim internationalen Pi-Treffen 2004 stellte er einen neuen Europarekord auf, als er innerhalb von fünf Stunden bei einem Gedächtniswettbewerb 22.514 Nachkommastellen der Kreiszahl Pi referierte. So wie die meisten Savants nur in einem Bereich Außergewöhnliches leisten und dafür manches Alltägliche überhaupt nicht können, hat Tammet beispielsweise Schwierigkeiten, links und rechts zu unterscheiden.

Ungefähr die Hälfte der Savants sind Autisten, und auch Tammet hat nach eigenen Angaben das Asperger-Syndrom. Für Wissenschaftler besonders interessant ist, dass Tammet, anders als die meisten anderen Autisten, genau berichten kann, was in seinem Kopf vorgeht, während er beispielsweise rechnet. So berichtet er, dass zum Beispiel bei der Multiplikation zweier Zahlen diese sich in seinem Kopf als zwei Symbole darstellen, die sich zu einem neuen Symbol vereinigen -- dem Ergebnis. In seinem Geist hat jede Zahl bis zur 10.000 nach seinen Angaben ihr eigenes Erscheinungsbild. Er hat sein visuelles Bild der Zahl 289 als besonders hässlich beschrieben, 333 als besonders attraktiv und die Kreiszahl Pi als wunderschön.

Tammet beherrscht die Sprachen Englisch (Muttersprache), Französisch, Finnisch, Estnisch, Spanisch, Deutsch, Litauisch, Esperanto, Rumänisch, Walisisch und Isländisch. Zudem hat er auch eine Sprache namens Mänti entworfen, deren Grammatik dem Finnischen und Estnischen ähnelt. Der Name "Mänti" stammt vom finnischen mänty, was "Kiefer" bedeutet. Da Kiefern immer zusammen vorkommen, erinnern Tammet diese Bäume an eine Gemeinschaft.

Weitere Informationen und Videos unter:
http://www.science-meets-society.com/wissenschaft-gesellschaft/inselbegabung/

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Savants - Die Inselbegabungen sind in der rechten Hirnhälfte zu finden!

Die wunderbaren Fähigkeiten der Sonderbegabten -Savantforschung
Inselbegabungen: Sie rechnen schneller als ein Taschenrechner oder reproduzieren detailgetreue Stadtpanoramen nach nur einmaligem Sehen – aber sie können sich nicht selbst die Schuhe zubinden und sprechen wenig oder gar nicht: „Savants“, Menschen mit Fähigkeiten, die wie eine Insel des Genialen aus ihren Behinderungen herausragen.

Rechtes und linkes Hirn
Wo im Gehirn sitzen die Inselbegabungen?
Was verbindet den von Geburt an behinderten Gedächtniskünstler Kim Peek mit dem autistischen Musiker Matt Savage oder einem Mathegenie wie Daniel Tammet? Wo liegt der gemeinsame Nenner dieser scheinbar so unterschiedlichen Begabungen?

Das Schmalspur-Gedächtnis 
Antworten auf diese Fragen hat unter anderem der Savant-Forscher Darold Treffert gesammelt. Der Psychologe und langjährige Präsident der Wisconsin Medical Society forscht seit vielen Jahren über das Phänomen der Inselbegabungen und sieht einige ganz klare Charakteristiken, die alle Savants verbinden: „Was auch immer ihre speziellen Fähigkeiten sind, ein bemerkenswertes Gedächtnis eines einzigartigen und einheitlichen Typs schweißt sie alle zusammen“, so Treffert. „Das Savant-Gedächtnis ist typischerweise sehr tiefgehend, aber extrem eng. Es besteht nur innerhalb der Grenzen der begleitenden Inselbegabung.“

Die typischen Savant-Fähigkeiten sind rechtshemisphärisch


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„Rechtsseitige“ Fähigkeiten
Und noch eine Gemeinsamkeit kristallisiert sich heraus: Die Fähigkeiten der Savants sind nahezu alle typisch „rechtshemisphärisch“, wie es die Forscher ausdrücken. Ob Musik, Mathe, Kunst oder Mechanik - sie alle werden primär von der rechten Hirnhälfte gesteuert. Diese ist normalerweise für alle künstlerischen, visuellen und motorischen Fähigkeiten zuständig, aber auch für nichtsymbolische, konkrete Fakten. Die linke Gehirnhälfte dagegen kontrolliert eher logisches und abstraktes Wissen, die Fähigkeit, Zusammenhänge, Abläufe und Symbolismen zu erkennen und die Sprache.

Aber warum überwiegen solche „rechtsseitigen“ Fähigkeiten gerade bei Savants? Warum treten sie scheinbar deutlicher bei denjenigen zutage, die in anderen Bereichen Einbußen besitzen? Könnte es einen Zusammenhang geben zwischen den Schäden einerseits und den Fähigkeiten andererseits? Antworten auf diese Fragen sind nicht einfach zu finden, denn der direkte Blick in das arbeitende Gehirn ist bis heute nur eingeschränkt möglich.

Autistisch durch Schäden der linken Gehirnhälfte? 
Starke Dominanz der rechten Hirnhälfte
Trotzdem gelang es amerikanischen Forschern bereits 1975, zumindest erste Indizien dafür zu sammeln, was ein autistisches Gehirn von einem anderen unterscheidet. Sie untersuchten dafür 17 autistische Kinder, von denen vier eine Inselbegabung besaßen, mithilfe eines Pneumoencephalogramms. Bei diesem frühen und schmerzhaften Bildgebungsverfahren dienten winzige Luftbläschen in der Nervenflüssigkeit als Kontrastmittel. In den daraus entwickelten Aufnahmen stellten die Wissenschaftler tatsächlich bei 15 der 17 Kinder Schäden in der linken Hirnhälfte fest.

Inzwischen haben zahlreiche weitere Studien diese Funde bestätigt. Aber woher stammen diese Schäden bei Kindern mit angeborenem Autismus? Und wo liegt die Verbindung zu den Inselbegabungen?

Kompensiert das Gehirn Schädigungen der linken Hirnhälfte mit der rechten?

Ist das vorgeburtliche Testosteron schuld daran?
Eine mögliche Antwort darauf lieferten in den 1980er Jahren Norman Geschwind und Albert Galaburda von der Harvard Universität. Sie könnte auch erklären, warum es vier- bis sechs Mal so viele männliche wie weibliche Savants gibt, und warum generell Männer von Entwicklungsstörungen wie Autismus häufiger betroffen sind als Frauen.

Den Schlüssel fanden die Forscher in der Entwicklung des Gehirns beim ungeborenen Kind. Denn dabei hinkt die linke Gehirnhälfte der rechten immer ein wenig hinterher. Die langsamer reifende linke Hemisphäre ist dadurch länger potenziell schädigenden Einflüssen ausgesetzt. Als Schadfaktor kommt nach Ansicht von Geschwind und Galaburda vor allem das männliche Geschlechtshormon Testosteron in Frage. Denn besonders bei männlichen Föten erreicht es sehr hohe Konzentrationen im Blut und kann dann hemmend auf Wachstum und Reparatur neuronaler Funktionen in der linken Hirnhemisphäre wirken.

Die bereits weiter entwickelte rechte Hirnhälfte dagegen reagiert auf die Hemmung der linken Hemisphäre mit verstärktem Wachstum. Sie kompensiert dadurch einige der Schäden, aber schafft auch Raum für besondere – rechtsseitige – Fähigkeiten – so jedenfalls die Theorie der Forscher.

Von Autisten und Savants
Einen Haken hat dieses Szenario allerdings: Denn es erklärt weder, warum nicht alle Autisten Savants werden, noch eine Entstehung der Inselbegabung nach der Geburt, beispielsweise bei Daniel Tammet, der erst durch einen epileptischen Anfall zum Mathematik-Savant wurde.
Quelle: WMagazin

Mehr über Savant: http://de.wikipedia.org/wiki/Inselbegabung
und: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/959093&_z=859070