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Dienstag, 27. Februar 2024

Existieren wir auch außerhalb des Körpers?


Künstlich erzeugte, außerkörperliche Erlebnisse.
Ein verrücktes Erlebnis - so die Meinung der Versuchsteilnehmer

Zwei voneinander unabhängige Forscherteams haben dieses Gefühl nun bei gesunden Menschen künstlich erzeugt. Bisher berichteten Patienten mit neurologischen Krankheiten davon. Oder Menschen, die für kurze Zeit klinisch tot waren. Es sind Berichte von sogenannten Nahtod-Erlebnissen, die von außerkörperlichen Erfahrungen sprechen. Die Personen blickten dabei von außerhalb (oft auch von oben) auf ihren eigenen Körper. Solche Erfahrungen, "out-of-body experience" (OBE) genannt, erleben gemäß Fachleuten rund zehn Prozent(!) der Bevölkerung wenigstens einmal im Leben.

Die Versuchspersonen fühlten sich von ihrem eigenen Körper getrennt.

Ein außergewöhnliches, beeindruckendes, verrücktes, komisches, irritierendes Erlebnis. Zum ersten Mal berichten nun auch gesunde Personen von diesem außergewöhnlichen Erlebnis der Außerkörperlichkeit – und es ist einfach beeindruckend. "Verrückt", "komisch", oder "irritierend" sei diese Erfahrung gewesen. Die Außerkörperliche-Erfahrung (AKE) die auch als "out-of-body-Gefühl" bekannt ist, wurde den Testpersonen von Forschergruppen an der Universität Lausanne und in London durch bestimmte Verfahren vermittelt. Die Wissenschaftler forschten dabei unabhängig voneinander und veröffentlichten ihre Berichte im Wissenschaftsmagazin Science.

Videokameras und 3D-Brille.

Neurowissenschafter H. Ehrsson während eines Experiments

Die Perspektive verschieben. Aus der Perspektive einer anderen Person beobachten.
Der schwedische Psychologe Henrik Ehrsson, der am University College in London und dem Stockholmer Karolinska-Institut forscht, filmte bei seinen Versuchen seine Versuchspersonen von einem Punkt rund zwei Meter hinter ihrem Rücken. Die Bilder wurden in Echtzeit auf die Videobrillen übertragen, die die Testpersonen trugen. Die Probanden hatten dabei den Eindruck, sie betrachteten ihren eigenen Körper von hinten.

Um diesen Eindruck zu bestätigen, nahm Ehrsson zwei Plastikstifte zur Hilfe. Mit einem Stift berührte er die Brust des Test-Teilnehmers, mit dem anderen zeitgleich jene Stelle im Raum, an der sich die Brust des virtuellen Körpers befand. Die Probanden glaubten, ihr "ICH" befinde sich außerhalb ihres Körpers. "Sie sahen sich selbst aus der Perspektive einer anderen Person", erklärte Ehrsson.

Video: Illusion of out-of-body experience / Karolinskainstitutet

In einem anderen Versuch griff Ehrsson zu härteren Methoden - die Hammer-Methode.
Er schlug mit einem Hammer auf die virtuellen Körper der Testpersonen. Die Probanden reagierten mit Angst, wie die gleichzeitige Messung des Hautwiderstands am Finger von zwölf Freiwilligen zeigte. Ehrsson folgert aus dem Experiment, dass es für die Selbstwahrnehmung besonders wichtig sei, was die Augen sehen. Das Gehirn gibt demnach optischen Sinneseindrücken mehr Gewicht als etwa Tastreizen oder akustischen Signalen.

Die Gummihand-Methode
Das Team um Bigna Lenggenhager und Olaf Blanke von den Universitäten Lausanne und Genf erforschten ebenfalls mit Videokamera und 3D-Brille das außerkörperliche Gefühl. Bei ihren Tests nahmen sie allerdings eine Gummihand zu Hilfe. Die künstliche Hand wurde den Probanden auf ihre 3D-Brille übertragen, die eigene Hand war für sie unsichtbar. Wurden dann die echte und die falsche Hand gleichzeitig wiederholt berührt, hatten die Testpersonen den Eindruck, die künstliche Hand gehöre zu ihrem Körper. Bei einem solchen "multisensorischen Konflikt" dominiere (wie auch das andere Forscherteam feststellen konnte) der visuelle Eindruck, kommentierten die Forscher das Testergebnis.

Die Versuche könnten einen neuen Ansatz zur Erforschung außerkörperlicher Erfahrungen liefern, die bisher oft als Produkt der Einbildung abgetan werden, schreiben die Forscher im Fachjournal Science. Die neurobiologischen Grundlagen der außerkörperlichen Erfahrung verstehen Forscher bisher kaum. Mit ihrem Versuch hätten sie ein Werkzeug geschaffen, um das Phänomen besser zu erforschen, sagte der an einer Studie beteiligte Mainzer Philosoph Thomas Metzinger.

Bewusstsein kann sich scheinbar im Raum bewegen.
Die Forscher wollen nun untersuchen, was im Gehirn von Menschen mit einer technisch veränderten Selbstwahrnehmung vor sich geht. Sie erhoffen sich auch Aufschlüsse darüber, wie sich das Gehirn ein Konzept vom eigenen Ich konstruiert. Die Sinneswahrnehmungen bilden vielleicht eine einfache Art des Selbst-Bewusstseins, vermuten die Forscher.

Quellen: Fachjournal Science; University College in London, Stockholmer Karolinska-Institut; Universitäten Lausanne,
Bildquellen:
 Henrik Ehrsson, Henrik Ehrsson während eines Experiments zur Erforschung von ausserkörperlichen Wahrnehmungen und pixabay

Samstag, 11. März 2023

Erinnerung braucht den Körper


Außerhalb unseres Körpers versagt unsere Erinnerung.
In Tests haben schwedische Wissenschaftler festgestellt, dass es eine enge Verbindung zwischen der eigenen Körperwahrnehmung und unserer Fähigkeit des Erinnerns gibt. Damit wir Erinnerungen speichern können, müssen wir uns darüber sicher sein, dass wir auch in unserem eigenen Körper stecken.

Die Ergebnisse könnten profunde Auswirkungen auf unser Verständnis bezüglich der Erinnerungsprobleme psychiatrischer Patienten haben. Auch bei Nahtoderlebnissen und sog. außerkörperlichen Erfahrungen (AKE bzw. OOB) spielt der erforschte, nachgewiesene Vergessens-Effekt eine wesentliche Rolle.

Videodauer = 4:14 Minuten (Sprache = englisch)

Änderungen der Aktivität im Hippocampus führen zu Gedächtnisverlust während einer out-of-body Erfahrung.

Hippocampus ist entscheidend


Langsam trauen sich einige mutige Wissenschaftler auch über diese Themen forschen!
Britische Psychologen haben mit einer Studie begonnen, in der sie die spezifischen Eigenschaften von sogenannten außerkörperlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen (AKE; out-of-body-experiences = OBE) ergründen wollen. Hierbei beschreiben Menschen immer wieder die Erfahrung gemacht zu haben, ihren physischen Körper verlassen zu haben.

Wie die Forscher um David Wilde von der School of Social Sciences an der Nottingham Trend University in einer Pressemitteilung berichten, ist das Ziel der Studie ein besseres Verständnis dafür, was eine wirkliche OBE ausmacht, um so diese Erfahrungen von anderen, beispielsweise halluzinatorischen Wahrnehmungen, unterscheiden zu können.

"Ziel dieser Arbeit ist es, das psychologische Wissen über dieses bislang viel zu wenig erforschte Gebiet zu vergrößern", so Wilde. "Bislang beschränkten sich die meisten Umfragen zum Thema darauf, die Befragten danach zu fragen, ob sie solche Erfahrungen bereits gemacht haben oder nicht. Meist gänzlich außer Acht gelassen wurde dabei aber, dass es ähnliche halluzinatorische Erfahrungen gibt, die als solche Erfahrungen fehlinterpretiert werden können. Wird dieser Umstand nicht in die Frage mit einbezogen, so bleibt viel Raum für Interpretationsfehler dieser wichtigen Studien."

Auch die Merkmale echter außerkörperlichen Erfahrungen seien vielfältig. "Dennoch hat die moderne Erforschung dieser Phänomene es bislang versäumt, diese Merkmale auf eine Reihe von Kern-Eigenschaften einzugrenzen", so erläutert der Psychologe weiter. "Frühere Studien haben gezeigt, dass bestimmte AKE-Merkmale von besonderer Bedeutung für bestimmte Personen sein können und genau das kann beeinflussen, wie diese Personen ihre Erfahrungen wahrnehmen und interpretieren."

"Mit dieser Studie wollen wir genauer als bislang erforschen, was eine außerkörperliche Erfahrung ausmacht und ob jemand tatsächlich eine solche Erfahrung gemacht hat - oder nicht", so Wilde abschließend. "Diese faszinierenden Erfahrungen interessieren Psychologen und Psychiater schon seit mehr als 100 Jahren. Dennoch ist noch viel Arbeit notwendig, um eine genauere Vorstellung davon zu bekommen, was außerkörperliche Erfahrungen sind und wie sie die Menschen beeinflussen."




Quellen: Karolinska Institut und Universität Umeå in Schweden und ntu.ac.uk,
Link: http://www.pnas.org/content/111/12/4421.full
Videolink: https://www.youtube.com/watch?t=57&v=VcWMllIuAJo


Sonntag, 30. Juni 2019

Ist Herzstillstand und Hirntod wirklich tot? Fragen, die nicht nur Organspender beschäftigen ...

47 Minuten zeigten die Monitore eine Nulllinie. Dennoch verlässt der Patient drei Wochen später das Krankenhaus. Sterben ist kein Moment, sondern ein Prozess. Und dieser ist weitaus stärker steuerbar als bisher angenommen

Joe Tiralosi ist seit mehr als 4.500 Herzdruckmassagestößen tot.
Seit 47 Minuten zeigen die Monitore im Notfallraum des New York Presbyterian Hospital nun eine Nulllinie an. Die Ärzte wissen: Bereits 30 Sekunden nach einem Herzstillstand stellt das Gehirn aufgrund des Sauerstoffmangels in der Regel alle Funktionen ein. Spätestens zehn Minuten danach kommt es für gewöhnlich zu irreversiblen Hirnschäden. Der Mann auf dem OP-Tisch hat diese Grenze bereits vor 37 Minuten überschritten. Und doch geben ihn die Notfallmediziner nicht auf. Exakt 47 Minuten und 20 Sekunden nach Tiralosis Herzstillstand ertönt plötzlich ein lautes Piepen, und die Nulllinie auf dem Monitor wird von einem starken Ausschlag nach oben abgelöst.

Sollte, bzw. muss die Geschichte des Sterbens neu geschrieben werden?
Drei Wochen später verlässt Joe Tiralosi vollständig genesen das Krankenhaus. „Ein medizinisches Wunder“ heißt es in den Medien. Für den weltweit führenden Nahtodforscher und Intensivmediziner Sam Parnia zeigt dieser Fall dagegen einmal mehr: „Der Tod ist kein Moment, sondern ein Prozess. Er tritt langsam nach dem Herzstillstand ein, breitet sich im Körper aus – und kann sogar noch Stunden danach unterbrochen werden.“ Aber was genau passiert in dieser Übergangsphase zwischen Leben und Tod? Wie fühlt es sich an, zu sterben? Und wie lange überlebt unser Unterbewusstsein den Tod? ...

Dienstag, 3. Februar 2015

Nahtodforschung, AWARE-Studie - die Hintergründe

Die AWARE (WAreness during REsuscitation)-Studie der State University of New York
Studie zu Nahtoderlebnissen legt ein den klinischen Tod überdauerndes Bewusstsein nahe.

Kurz vorab: Diese wissenschaftliche Studie der Universität of New York macht vielen KEINE FREUDE, darunter die vielen Skeptiker, Berufsskeptiker und Skeptikerorganisationen (mit entsprechenden Blogs und Webseiten). Diese Organisationen versuchen krampfhaft, mit teils schwachen bzw. wenig durchdachten Argumentationslinien, alleine schon gegen die Idee, dass ein Nahtoderlebnis stattfinden könnte anzukämpfen. Warum diese Personen und Organisationen sich so krampfhaft gegen die Erforschung des zweifelsfrei vorhandenen Phänomens (was immer es auch bedeutet) wenden bleibt vielen ein Rätsel. Statt aufgeschlossen darauf zu warten was die Forschung hervorbringt, glauben diese Leute die Weisheit gepachtet zu haben.


Zum Thema: Mit der AWARE-Studie haben Mediziner, Psychologen und Neurowissenschaftler seit 2008 nach belastbaren Beweisen für eine Weiterexistenz des menschlichen Bewusstseins nach dem Tode gesucht und erforscht, was mit dem menschlichen Geist und Bewusstsein während des klinisches Todes und bei Herzstillstand passiert. Schließlich berichten 10 bis 20 Prozent jener Patienten, die wiederbelebt werden konnten, von Erlebnissen während dieser Zeit - sogenannte Nahtoderfahrungen. In einigen Fällen berichten diese Menschen davon, in der Lage gewesen zu sein, ihren Körper zu verlassen und die Vorgänge um sich herum gesehen und gehört zu haben. Jetzt liegen die Ergebnisse der AWARE-Studie vor und legen tatsächlich ein zumindest den medizinischen Tod minutenlang überdauerndes Bewusstsein nahe.

Insgesamt wurden 2060 Patienten in 15 Krankenhäusern in Großbritannien, den USA und Australien in die Studie miteinbezogen, in der eine Vielzahl von Erfahrungen in Verbindung mit dem Sterben untersucht wurden. Eines der Hauptexperimente der Studie lag darin, dass in Krankenzimmern und Operationssälen der beteiligten klinischen Einrichtungen auf Ablagen, Schränken und Instrumenten - und damit auf Höhen, die aus normaler Augenhöhe, geschweige denn aus der Perspektive liegender Patienten schlichtweg nicht einsehbar waren, Tafeln mit Abbildungen und Symbolen angebracht wurden.  ...

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Die Weiterexistenz des Bewusstseins nach dem Tod legt eine klinische Studie nahe

Ist ein Leben nach dem Tod nun durch eine wissenschaftliche Studie nachgewiesen? Viele meinen JA!

Mit der sogenannten AWARE-Studie (AWARE-Studie Infos) haben englische Mediziner, Psychologen und Neurowissenschaftler seit 2008 nach handfesten Beweisen für eine Weiterexistenz des menschlichen Bewusstseins nach dem Tode gesucht. Dabei wurde erforscht, was mit dem menschlichen Geist und Bewusstsein während des klinisches Todes und bei Herzstillstand passiert. Hintergrund: 10 bis 20 Prozent jener Patienten, die wiederbelebt werden konnten, berichten von Erlebnissen während dieser Zeit - sogenannte Nahtoderfahrungen (10-20% also nicht gerade wenige). In einigen Fällen berichten diese auch davon, in der Lage gewesen zu sein, ihren Körper zu verlassen und die Vorgänge um sich herum beobachtet (gesehen und auch gehört) zu haben. Seit Kurzem liegen nun einige Ergebnisse der AWARE-Studie vor und diese legen tatsächlich ein zumindest den medizinischen Tod minutenlang überdauerndes Bewusstsein nahe.

Bei der Studie wurden insgesamt 2060 Patienten in 15 Krankenhäusern in Großbritannien, den USA und Australien miteinbezogen, in der eine Vielzahl von Erfahrungen in Verbindung mit dem Sterben untersucht wurden. Eines der Hauptexperimente der Studie lag darin, dass in Krankenzimmern und Operationssälen der beteiligten klinischen Einrichtungen auf Ablagen, Schränken und Instrumenten - und damit auf Höhen, die aus normaler Augenhöhe, geschweige denn aus der Perspektive liegender Patienten schlichtweg nicht einsehbar waren, Tafeln mit Abbildungen und Symbolen angebracht wurden.

Bei den Untersuchungen war klar: Sollten die Schilderungen der Patienten über entsprechende außerkörperliche Erfahrungen (AKE) und Betrachtungen etwa der Operationsszenen aus der Höhe der Realität entsprechen, dann sollten diese also auch die besagt platzierten Symbole beschreiben können, von deren Existenz sie jedoch nichts wussten. Mit diesem Versuchsaufbau wollten die Forscher ausschließen, dass es sich bei den geschilderten Erlebnissen um Halluzinationen oder von den Patienten erfundene Erlebnisse handelt. ...