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Montag, 8. Januar 2024

Ängste können an die Kinder vererbt werden


Ängste und traumatische Erfahrungen werden nicht nur wie bisher bekannt, psychisch und physisch sichtbar. Sie verändern sogar die Aktivität der Gene (DNA) - und werden so an die nachfolgenden Generationen weitervererbt.

Furchtbare Ereignisse (wie Kriegserlebnisse, Vergewaltigung, Überlebensängste etc.) werfen ihre unheilvollen "Schatten" auch auf nachfolgenden Generationen. So leiden etwa auch die Kinder psychisch unter den Traumata ihrer Eltern. Doch damit nicht genug: Anscheinend brennen sich die traumatischen Erfahrungen ins Genom, also ins Erbgut, ein und werden sogar noch weiter vererbt. So können ganze Generationen unter den Schatten der Vergangenheit leiden.

Das erlebte Trauma verändert dabei nicht die Anordnung der DNS-Bausteine an sich. Vielmehr wird die Epigenetik durch die Erlebnisse und Ängste modifiziert. Das epigenetische Muster bestimmt aber nach neuen Erkenntnissen, wann und wie oft bestimmte Gene abgelesen werden. Ändert sich dieses Muster, kann das gravierende Auswirkungen auf Psyche und körperliche Gesundheit haben.

Beispiel: Die Trauma-Forscherin Rachel Yehuda untersuchte Menschen, die den Anschlag vom 11. September 2001 miterlebt hatten. Bei Betroffenen, die eine posttraumatische Störung entwickelt hatten, war die Aktivität einiger für Stresshormone zuständige Gene im Vergleich zu nicht-traumatisierten Menschen verändert.



Angeborene Angst vor Kirschblütenduft
Sehr gut belegt ist die Vererbung von traumatischen Erfahrungen bei Mäusen. So trennten Schweizer Wissenschaftler junge Mäuse nach der Geburt innerhalb von 14 Tagen wiederholt von ihrer Mutter, um Kindesvernachlässigung und traumatische Kindheitserlebnisse zu simulieren. Die Mäuse zeigten im Erwachsenenalter Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität und Depressionen. Auch hatten sie ihre Impulse nicht unter Kontrolle. Die Mäuse vererbten diese Verhaltensauffälligkeiten auch auf ihre Nachkommen und sogar die dritte Generation war davon noch betroffen.

Wissenschaftler der Emory Universität in Georgia trainierten Mäuse darauf, einen bestimmten Geruch mit Schmerz in Verbindung zu bringen. Immer wenn die Nager Acetophenon rochen, das an Kirschblüten-Duft erinnert, bekamen sie einen milden Elektroschock, (sie wurden auf den Duft also negativ konditioniert). Nach einer gewissen Zeit jagte nur der Geruch den Mäusen Angst ein. Es war auch eine physiologische Veränderung zu erkennen. So war der Bereich im Gehirn, der für die Verarbeitung dieses Geruches zuständig war, stärker ausgeprägt.

Die Nachkommen der Mäuse, die so trainiert worden waren, erbten die Angst vor dem Geruch und hatten auch eine stärkere Ausprägung der für den Geruch zuständigen Gehirnregionen. Die Mäuse waren aber nicht generell ängstlicher als ihre Artgenossen, sie reagierten nur ganz spezifisch beim auftreten des Geruchsreizes mit Angst.

Hoffnung auf neue Therapieansätze - Angst vor Missbrauch
Was die epigenetische Vererbung von erlernten Verhalten angeht stehen die Forscher noch ganz am Anfang (bis vor kurzen hat man eine genetische Vererbung von erlebten Ängsten noch komplett ausgeschlossen). Unter anderem ist noch ungeklärt, ob die epigenetischen Vererbungsprozesse auch wieder rückgängig gemacht werden können. (Doch was uns bedenklich stimmen sollte: Geheimdienst-, Militärforscher und andere Gruppen interessieren sich schon für die Möglichkeit künstlich Ängste zu vererben bzw. Techniken zu entwickeln die die Gene entsprechend Richtung Angst umschalten können. Sie versuchen die epigenetische Übertragung für zwielichtige Aktionen auszunützen.)

Heute wissen wir, wie traumatische Erfahrungen von Eltern auf die Nachkommen übertragen werden die diese dann nachteilig beeinflusst. Nach neuesten Erkenntnissen werden viele psychologischen Störungen aufgrund dieser Übertragung ausgelöst, Störungen die sehr hartnäckig sind, da sie genetisch geschaltet werden. Wir können nur hoffen, dass die Forschungsarbeiten vor allem Ansätze für eine gezielte Therapie finden, die dann z.B. Kindern traumatisierter Eltern helfen können.





Bildquelle: pixabay

Donnerstag, 16. November 2023

Intelligenz steckt NICHT in den Genen


Eine Studie listet 40 neue Intelligenz-Gene auf.
Doch das Ergebnis dürfte Erbgut-Enthusiasten vor allem ernüchtern. Diese Zahlen klingen eindrucksvoll: 40 neue Intelligenz-Gene und 336 Mutationen, die mit Intelligenz zusammenhängen, kamen bei einer aktuellen Studie an über 78 000 Individuen zum Vorschein.
 
Doch was nach einem echten Durchbruch bei der Erklärung der menschlichen Geisteskräfte klingt, zerschlägt bis auf Weiteres alle Hoffnungen, mit genetischen Methoden Intelligenz zu verbessern oder auch nur vorherzusagen. Bei näherer Betrachtung nämlich ist die Ausbeute der in "Nature Genetics" veröffentlichten Studie mäßig. Knapp ein Zwanzigstel des Intelligenzunterschiedes zwischen zwei Individuen, so das Autorenteam um Danielle Posthuma von der Freien Universität Amsterdam, lasse sich auf bekannte Gene zurückführen. Immerhin doppelt so viel wie zuvor, aber das ist nach wie vor ein Resultat ohne klinische oder gesellschaftliche Relevanz. Man ist gelinde gesagt, über die Ergebnisse enttäuscht! 

Hoffnungen gehen verloren, es wird keinen IQ-Gentest geben!
Denn nun kann man auch alle Träume und Alpträume von genetisch manipulierter Superintelligenz erst einmal zu den Akten legen. Die von Posthuma und ihrem Team analysierten Gene beziehen sich auf zelluläre Prozesse im Gehirn – in welcher Weise diese feinen Unterschiede komplexe geistige Fähigkeiten beeinflussen, darüber ist eher noch weniger bekannt als über die beteiligten Gene selbst.

Was lernen wir aus der Untersuchung
über Intelligenz und ihre biologischen Grundlagen? 
Vor allem, dass Intelligenz in Ermangelung einer perfekten Welt nach wie vor primär von Epigenetik, Krankheiten, Ernährungszustand sozialem Umfeld, Training und Neurostimulation mehr geprägt wird, als von genetischen Eigenschaften und Genen selbst.

Durch Neurostimulation kann man sein Gehirn und die Intelligenzleistung optimieren. Auch brachliegende Fähigkeiten können durch die Stimulation (whispern) aktiviert werden. 

Quellen: Zeitschrift Natur Genetics, Wiki, u.a.
Link: https://www.nature.com/ng/journal/vaop/ncurrent/full/ng.3869.html
= Nature Neuroscience; doi: 10.1038/ng.3869 (Nature/ Vrije Universiteit Amsterdam - NPO)

Quelle Neurostimulation: Eggetsberger-Info-Team / IPN-Forschung
Bildquelle: pixabay/Eggetsberger.Net



Samstag, 28. Oktober 2023

Elektrische Aktivitäten steuern das Leben.


DNA ist elektrisch leitend 
Lange Zeit war unklar, ob DNA-Moleküle, also die Träger des Erbguts, elektrisch leitend sind. Inzwischen ist klar, DNA ist elektrisch leitend (das wurde schon Anfang 1999 nachgewiesen). Was das auch in Bezug auf Elektrosmog auf den Menschen bedeutet, ist vorstellbar. 

Bereits vor Jahren konnten Forscher zeigen, dass Elektronen in der DNA zwischen den molekularen Bausteinen des Erbgutes hin- und herspringen können. Die Elektronen können sich so über vergleichsweise lange Entfernungen bewegen. Sie bilden elektronische Strecken, über die sie den Code von bis zu 20 Aminosäuren überbrücken können. Sie fanden außerdem molekulare Isolatoren, die den Elektronenfluss stoppen können. Möglicherweise -so die Forscher-, nutzt die Natur diese Eigenschaft der DNA aus, um Gene zügig an- oder abzuschalten. Gene sind Abschnitte auf der DNA, die die Baupläne der Proteine enthalten. Dies ist das Fazit einer Untersuchung, die Jacquelin Barton vom California Institute of Technology in Pasadena im Fachzeitschrift "Chemistry & Biology" vorstellt.

Die Wissenschaftlerin hat künstliche DNA mit einer Verbindung stimuliert, die Elektronen an sich zieht. Bei ihren Versuchen entdeckte Barton, dass vor allem der DNA-Bestandteil Guanin bereitwillig Elektronen abgibt. Sie beobachtete weiterhin, dass die Elektronen über 60 Basen hinweg wanderten, um zu der elektronenhungrigen Verbindung zu gelangen. Basen des Erbmoleküls sind die Buchstaben ihres Proteinbauplans. Die Elektronen werden allerdings von einer Kombination der DNA-Bestandteile Adenin (A) und Thymin (T) wieder gestoppt. Daher spekuliert Barton, dass die DNA sich mit A-T-Kombinationen z.B. vor dem Zugriff von freien Radikale schützt.

Auch Abschnitte der DNA, die für das geordnete Aus- und Abschalten von Genen sorgen, bestehen aus Basen. Diese Promotoren haben typischerweise eine Länge, die ebenfalls etwa 60 Basen entspricht. Wandernde Elektronen wären daher gut geeignet, um DNA-Schalter gezielt an- oder auszuschalten, spekuliert Barton. (Das ist auch für die Epigenetik interessant!)


Die DNA zeigt Forschern ihre speziellen elektrischen Eigenschaften
Bis zu einer bestimmten Spannung, in der Größenordnung von wenigen Volt, bleibt das DNA-Molekül ein Isolator. Es fließt also kein Strom. Erst bei höheren Spannungen steigt der Strom dann stärker als linear an – unabhängig von der Polarität der Spannung.

"Diese Forschung zeigt uns den Weg hin zu einer molekularen Elektronik, die zu einer neuen Generation von Computerchips führen könnten, die sehr viel leistungsfähiger und zugleich doch einfacher und preiswerter herzustellen sind." So der Pionier der DNA-Elektronik-Forschung Professor Danny Porath von der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Quelle: Fachzeitschrift "Nature Nanotechnology" (Long-range charge transport in single G-quadruplex DNA molecules)
Link: https://www.nature.com/nnano/
Quelle: A. Wawrzinec/Chemistry & Biology, New Scientist, 17.2.1999
Bildquelle: Pixabay

Samstag, 4. März 2023

Strenge Erziehung beeinflusst die Gehirnentwicklung

Eine kanadische Studie untersuchte, 
welche Auswirkungen eine sehr strenge Erziehung hat.

Diese Studie wurde von Sabrina Suffren, PhD, an der Université de Montréal und dem CHU Sainte Justine Research Center in Partnerschaft mit Forschern der Stanford University durchgeführt.

Es ist das erste Mal, dass nachgewiesen wurde, dass sehr strenge Erziehungspraktiken, die keinen ernsthaften Missbrauch darstellen, mit einer verringerten Größe der Gehirnstruktur in Verbindung gebracht wurden, ähnlich wie es bei Opfern schwerer Missbrauchshandlungen zu sehen ist.

Erfahrungen die Kinder durch Erziehungsberechtigte machen, hinterlassen das ganze Leben lang Spuren in ihren Körpern und Seelen.  Zahlreiche Studien untersuchten bisher schon Misshandlungspersönlichkeiten. Schwerer Kindesmissbrauch (wie sexueller, körperlicher und emotionaler Missbrauch) führt fast immer im späteren Leben zu krankhaften Störungen wie, Angstzustände, Depressionen, schwere Ich-Konflikte oder geringes Selbstwertgefühl. 

Frühere Studien haben nachgewiesen, dass Kinder, die schweren Missbrauch erlebt haben, einen kleineren präfrontalen Kortex haben. Diese neue Studie hat jetzt auch gezeigt, dass dieselben Gehirnregionen bei Jugendlichen kleiner waren, die in der Kindheit oft angeschrien, geschlagen oder geschüttelt wurden.

Zur Studie: https://www.sciencedaily.com/releases/2021/03/210322085502.htm


Bildquelle: pixabay

Donnerstag, 5. Januar 2023

Epigenetik, der Softwarecode der unser Schicksal schreibt


Die Epigenetik umschreibt die Metaebene genetischer Regulation. 
Ein lange von der Forschung übersehener Mechanismus, mit vielschichtigen Konsequenzen.

Was haben Sie heute gegessen? Gehen Sie regelmäßig zu Fuß zur Arbeit? Leiden Sie in Hinblick der heutigen Welt-Situation an Existenzängsten? Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit? Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben?  Haben Sie sich in den letzten Tagen einmal so richtig Zeit für sich selbst Zeit genommen und Stress abgebaut? Können sie Meditieren? Meditieren Sie regelmäßig? Haben Sie mittels Biofeedback bestimmte Körperfunktion kontrollieren gelernt?


Alles, was wir Menschen tun oder andere mit uns tun, hinterlässt Spuren im molekularbiologischen Fundament unseres Körpers. 

Die Epigenetik, also sozusagen die "Neben-" oder "Übergenetik" zeigt, dass diese Spuren, wenn sie nachhaltig und stark genug sind, auf das innerste Wesen unserer Zellen wirken: das Erbgut (DNA).

Hardware und Software 
Wenn Menschen Computer wären, dann bildeten die Gene die Hardware. Die Software dazu wären die Elemente, die das Erbgut programmieren. So wie die Software eines Computers entscheidet, ob wir ihn für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder zum Spielen benutzen, so verdanken es die Zellen ihrer epigenetischen Programmierung, ob sie nun zum Denken oder zum Verdauen, zur Krankheitsbekämpfung oder zur Hormonproduktion dienen. Das Beste und Neue daran: Wer in der Lage ist, diese Software gezielt umzuprogrammieren, der kann die Möglichkeiten und die Kraft, die in den Genen steckt, besonders gut ausschöpfen.

Die Epigenetik sagt dem Genom, was es aus seinem Potenzial machen soll.
Es entscheidet, welches Gen zu welcher Zeit aktiv ist und welches nicht. Dabei programmiert es sogar, ob eine Zelle schnell oder langsam altert, ob sie empfindlich oder abgestumpft auf äußere Reize reagiert, zu Krankheiten neigt oder ihre Aufgabe möglichst lange erfüllen kann.

Bis vor kurzem glaubte die Wissenschaft (Biologen und Ärzte), dass Zellen bei ihrer Teilung lediglich ihr Erbgut die DNA weitergeben. Nun wissen wir auf Basis neuester Laboruntersuchungen, dass die Zellen bei der Teilung auch das epigenetische Software-Programm vererben. Dass es Epigenome gibt. Das haben einige Forscher schon seit über 70 Jahren geahnt und so lange gibt es bereits diesen Begriff Epigenetik. 

Doch erst seit der menschliche Gencode komplett entschlüsselt ist, öffnet sich die Wissenschaft (mit teilweise großem Widerstand) diesem "alten" Thema. Das Besondere an den Epigenomen und ihren Werkzeugen, den epigenetischen "Schaltern" ist ihre Flexibilität. Das heißt: Sie reagieren auf unser Verhalten und Denken, unsere Ansichten und natürlich auch auf die vorhandenen Umwelteinflüsse.

Untersuchungen zeigen
Erziehung, Stress, Angst, Not, Kriegserlebnisse, Familienleben, aber auch schon Erlebnisse im Mutterleib können die Biochemie der Zelle maßgeblich verändern. Der genetische Code selbst bleibt dabei allerdings stets unangetastet, nur die Schalter die bestimmen welche Gene gerade aktiv- oder abgeschaltet werden, werden durch die Epigenetischen Effekte bedient. Die Epigenetik erklärt also erstmals aus rein biologischer Sicht,  wieso die Außenwelt und unsere Innenwelt den Organismus und unseren Geist dauerhaft verändern können.


Epigenetik-Forscher stellen fest
Dass in vielen Fällen schon vor der Geburt entschieden ist, ob jemand eines Tages Krebs, Diabetes, starkes Übergewicht, eine Suchterkrankung oder eine Herz-Kreislauf-Krankheit bekommen wird, also ob die entsprechenden negativen Schalter aktiviert werden. Die Epigenetik kann aber auch erklären, warum manchen Menschen eine ungesunde Lebensweise weniger ausmacht als anderen. Verhaltensänderungen, z.B. das Erlernen von einer tiefen Meditation können bis zu 500 Genschalter innerhalb ganz kurzer Zeit ins Positive verändern. Negative Erlebnisse und Umweltbedingungen können das gleiche in Richtung anschalten von negativen, krankmachenden Genen bewirken.

Die wissenschaftliche Streitfrage, welche Eigenschaften genetisch bedingt sind und welche durch Umwelteinfluss und veränderte mentale Einstellungen herbeigeführt wurden, ist unwichtig geworden, denn die Epigenetik zeigt, dass sich beide Seiten  ergänzen. Die Umwelt beeinflusst unser genetisches Erbe und umgekehrt. Das Epigenom ist die Sprache, die Software, in der das Genom mit der Umwelt kommuniziert. Wir sind somit KEINE Sklaven unseres Erbgutes wie bis vor kurzem noch angenommen wurde. 

Auch intensive Bewegung ändert unsere Gene
Intensive Bewegung geht nicht nur in die Muskeln, sondern auch an die Erbsubstanz - genauer, es verändert auch wie oben schon beschrieben die epigenetische Information an den "Schaltern" der DNS. Das haben Wissenschaftler des Karolinska-Instituts in Stockholm entdeckt. Sie haben dafür 23 junge untrainierte Männer und Frauen über drei Monate hinweg 45 Minuten an vier Tagen in der Woche nur "einbeinig" auf einem speziellen Ergometer Radfahren lassen. Eine anschließende Untersuchung von Muskelgewebe aus dem trainierten im Vergleich mit jenem aus dem nicht benutzten Bein der Versuchsteilnehmer (die Probanden waren so ihre eigene Vergleichsgruppe) ergab deutliche Unterschiede in der "Methylierung" der Gene in den betreffenden Zellen.
Das heißt: In den Zellen der durch die intensive Bewegung stimulierten Muskeln hat sich das Muster chemischer Marker auf den Erbgutsträngen verändert. Und zwar so, dass dabei viele Gene abgelesen und aktiviert wurden, die die Muskelleistung mitsteuern. Die Forschungsarbeit des Karolinska-Instituts zeigt nun auch besonders deutlich, dass auch unser Lebensstil SOFORT im Erbgut wirksam wird.

Die Epigenetik stößt somit ein lang gehegtes Dogma der Biologie und Medizin um. 
Die Idee, dass die Eigenschaften eines Organismus durch das bei der Geburt vererbte Genmaterial unveränderbar bestimmt wird und somit unser gesundheitliches Schicksal festgeschrieben ist. 

Tatsächlich zeigt die Epigenetik, dass wir Zugriff auf unser Erbgut und somit auf die Entstehung oder Heilung von Krankheiten haben. Das erklärt auch die Wirkungsweise des Placeboeffektes.



Quellen: Karolinska-Institut, Stockholm u.a.
Bildquelle: pixabay
Karolinska-Institut-Link: http://ki.se/start



Dienstag, 12. Juli 2022

Die Angst im Genom


Wenn die Angst unsere Gene umschreibt!
Epigenetik beschreibt den Einfluss von Lebensumständen auf unsere Gene. Das menschliche Genom besteht aus etwa 25.000 Genen, die darüber entscheiden wie wir aussehen, wer wir sind und welche gesundheitlichen Risiken wir haben. Aber das ist noch nicht alles. Denn unabhängig von unseren Genen, gibt es einen wesentlichen Faktor, der darüber entscheidet welche von unseren Genen aktiv werden, oder nicht. Es liegt im Wesentlichen an der Epigenetik, wenn zwei Menschen das gleiche Krebsgen in sich tragen, aber nur einer von den beiden an Krebs tatsächlich erkrankt.

Epigenetik als Chance!
Traumatische Erlebnisse, ungesunder Lebensstil und Dauerstress können einen negativen epigenetischen Einfluss haben. Aber wenn wir auf einen gesunden Lebensstil achten uns an der frischen Luft bewegen und uns gut entspannen können, dann haben wir auch einen großen Einfluss darauf welche Gene aktiv werden und das können wir auch unseren Kinder und Enkelkinder vererben.



Lesen Sie hier mehr über dieses Thema:  http://www.spektrum.de/news/angst-im-genom/1302426

Fotoquelle: pixabay

Sonntag, 21. November 2021

DNA der Schaltplan des menschlichen Erbguts

Ein Spektakuläres Forschungsprojekt revolutioniert die biomedizinische Forschung
Insgesamt 442 Wissenschaftler des internationalen Projekts „ENCODE“ haben gestern (5. September 2012) der Weltöffentlichkeit ihre Ergebnisse präsentiert. Die zentralen Erkenntnisse betreffen dabei die Regulationssysteme des Erbguts: Große Teile des Genoms, die keine Bauanleitungen für Eiweiße bergen, repräsentieren demnach einen gewaltigen Steuerapparat, der durch Millionen Schaltelemente die Aktivität der Gene reguliert. Störungen dieses Systems können Krankheiten hervorrufen, deshalb sehen die Wissenschaftler in den Ergebnissen einen großen Schritt für die biomedizinische Forschung. Die Detail-Ergebnisse des Mammutprojekts sind so umfassend und komplex, dass sie in 30 vernetzten, frei zugänglichen Artikeln veröffentlicht wurden, die nun zeitgleich in drei wissenschaftlichen Fachzeitschriften erscheinen.

80 Prozent des Erbguts sind doch aktiv
ENCODE wird vom National Genome Research Institute (NHGRI) in den USA und dem EMBL European Bioinformatics Institute (EMBL-EBI) in Großbritannien geleitet – 32 Forschungseinrichtungen in unterschiedlichen Ländern sind beteiligt. Ziel ist es, herauszufinden, wodurch bestimmte Gene an- beziehungsweise abgeschaltet werden und wie sich die „Schalter“ in den verschiedenen Zelltypen unterscheiden. Ähnlich wie das Humangenomprojekt geben nun auch die Ergebnisse von ENCODE ungeahnte Einblicke in die Informatik des Lebens und weisen neue Wege in der Forschung. Das Humangenomprojekt hatte zuvor gezeigt, dass lediglich zwei Prozent des Erbguts aus „Bauplänen“, also proteinkodierenden Genen besteht. Der vermeintlich funktionslose Rest wurde bislang sogar als „Junk-DNA“ (Müll-DNA) bezeichnet. ENCODE offenbart nun jedoch, dass ungefähr 80 Prozent des Erbguts sehr wohl aktiv sind.

Doch keine „Junk-DNA“
„Wir haben herausgefunden, dass ein viel größerer Teil des Genoms als bisher angenommen aktiv an der Steuerung beteiligt ist, wann und wo Proteine produziert werden“, sagt Ewan Birney vom EMBL-EBI. Die Forscher haben bereits vier Millionen entsprechender „Genschalter“ identifiziert und in einer Art Enzyklopädie zusammengefasst. Wegen der komplexen Struktur der DNA befinden sich diese Steuerelemente manchmal weit von dem Gen entfernt, das sie regulieren. Die fadenförmige Erbsubstanz bildet in diesem Fall schleifenförmige Strukturen, um den Kontakt herzustellen. „Ohne ENCODE hätten wir diese entfernten Regionen vielleicht niemals untersucht. Dies ist ein wesentlicher Schritt hin zum Verständnis des Schaltplans des Menschen“, erklärt Michael Snyder von der Stanford University, einer der leitenden Wissenschaftler des Projekts.

Erforschung von Krankheiten
Die Daten von ENCODE können nun von jedem Wissenschaftler zur Erforschung von Krankheiten verwendet werden. In vielen Fällen ist bekannt, welche Gene bei der Symptomatik eine Rolle spielen, man kennt aber die daran beteiligten Schalter nicht. ENCODE gibt nun Hinweise zu den Schlüsselmechanismen, die über Gesundheit und Krankheit entscheiden, sagen die Forscher. „Diese Informationen können für die Entwicklung neuer Medikamente oder die Anpassung bereits bestehender Therapien genutzt werden”, sagt Ian Dunham vom EMBL-EBI.
Quelle: Informationen zu ENCODE auf der Homepage des European Molecular Biology Laboratory (EMBL)  
LINK:
http://www.embl.de/aboutus/communication_outreach/media_relations/2012/120905_Hinxton/index.html
UND: http://www.embl.de/aboutus/communication_outreach/media_relations/2012/120905_Hinxton/EBI_PR06Sep12_DE.pdf

Dienstag, 16. Juni 2020

Es gibt viele Krankheiten - aber nur eine Gesundheit!

Ebenso scheint es nur eine fundamentale Kraft zu geben, die heilt. Man muss lernen diese Kraft zur Tätigkeit anzuregen.
 Die fundamentale Kraft, Selbstheilung!
Der herrschende Glaube unserer Zeit leugnet in den meisten Fällen die Existenz einer solchen allumfassenden Kraft zugunsten Tausender kleiner Wirkstoffe in den Regalen der Apotheker, die nur gegen einige wenige Krankheiten oder gar gegen Einzelsymptome einer Krankheit wirken. Die fundamentale Kraft kann auf vielerlei Arten aktiviert werden, z.B. durch Heilung über den Placeboeffekt, Spontanheilung, mentale-Selbstheilung und Geistheilung. Wenn auch die Wissenschaft für all diese Möglichkeiten nur Spott übrig hat - scheinen diese Methoden doch nicht selten bei degenerativen Erkrankungen und im Zuge langfristiger Heilungsprozesse ebenso gut zu wirken wie das meiste, was die klassische westliche Schulmedizin zu bieten hat. Trance, veränderte Bewusstseinszustände (erweitertes Bewusstsein) wirken als Mittler oder Kanal zwischen dem Kranken und einer angenommenen höheren Macht die sich als die fundamentale Kraft manifestieren kann.

Wesentliche Elemente der Heilung liegen im Menschen selbst
Hirnforscher entdecken nun erstmals bei Untersuchungen mit modernen Geräten, wie der Geist die Biologie des Körpers verändert und ihm helfen kann, Erkrankungen zu überwinden.

Unser Gehirn, die Schaltzentrale für Gesundheit!
Das Gehirn wird auf wohltuende Weise verwandelt, wie die Untersuchung im funktionellen Kernspin zeigen: Nach der mentalen Praxis werden Teile der vorderen Hirnrinde (präfrontaler Kortex) verstärkt durchblutet - das sind genau jene Hirnareale, die für die Regulation von Gefühlen wichtig sind. Überdies erschien die Verbindungen zwischen präfrontalem Kortex und dem Angstzentrum des Gehirns der Amygdala, stärker ausgeprägt als bei Vergleichspatienten, die nicht mental trainiert hatten. Diese besseren Verbindungen erlauben dem Frontalhirn die Angstzentren besser zu kontrollieren.

Die Fähigkeit zur erstaunlichen Geist-Heilung / Selbstheilung ist bei uns Menschen fest verdrahtet, sagen die Evolutionsmediziner. Diese angeborene Fähigkeit verbessere seine Überlebenschance, weil sie es ihm ermögliche, seine körpereigene Apotheke genau dann zu nutzen, wenn die Aussicht auf Genesung am größten ist. Von Natur aus trägt zwar jeder Mensch einen Erste-Hilfe-Apotheke im Körper, der ohne seelischen Beistand, ohne besondere geistige Aktivitäten wirksam werden kann. Diese repariert Verletzungen durch nachwachsendes Gewebe, baut mit Hilfe der Leber Gifte ab, hetzt Immunzellen auf Krankheitserreger, löst gezielt Schmerz aus, um den Kranken zur Schonung zu zwingen, repariert beschädigte und erkrankte Zellen und sogar die DNA.

Allerdings haben diese Notfalleinsätze ihren Preis.
Sie verbrauchen viel Energie, und sie haben Nebenwirkungen, die manchmal nicht minder schwer bzw. unangenehmer sind als die Erkrankungen selbst. Dazu gehören: Durchfall und Erbrechen, Müdigkeit, Schwindelgefühle etc.. Fieber treibt Keime in den Hitzetod, was sich mitunter genauso unangenehm auswirkt als die durch die Keime ausgelöste Krankheit selbst. Laut den englischen Forschern Nicholas Humphrey und John Skoyles, sind die begleitenden Symptome wie Abgeschlagenheit, Schmerzen und Übelkeit evolutionären Schutzmaßnahmen im Erkrankungsfall, doch ironischerweise nehmen die Menschen sie als eigenständige Krankheiten wahr, nicht selten wird dann sogar das Fieber, der reinigende Durchfall unterdrückt und so die schnelle Selbstheilung ausgehebelt.

Wenn die Selbstheilung schwach ist
Um es mit den Notfalleinsätzen nicht zu übertreiben, ist im Organismus darüber hinaus eine Art Kontrollsystem entstanden, das mit den Selbst-Heilkräften haushaltet. Es sorge beispielsweise dafür, dass das Immunsystem in den kargen Wintermonaten auf Sparflamme läuft, um möglichst viel Energie zu sparen. Der Preis für diese Sparmaßnahmen sind dann die Erkältungen und grippalen Infekte, die den Menschen vor allem in der dunklen Jahreszeit plagten. Die dunklen, düsteren Jahreszeiten machen uns auch schon wegen ihres negativen Einflusses auf unser Energiesystem und unsere Emotionen zusätzlich zu schaffen. In den Wintermonaten leiden viele unter einer stärker oder schwächer ausgeprägten "Winterdepression". Und eine Depression stört wieder die Selbstheilungsfähigkeit des Körpers.

Der schnellste Weg, Neurostimulation!
Das körpereigene Kontrollsystem arbeitet unbewusst und kann ungeahnte Kräfte freisetzen. Im Laufe der Evolution des  Homo sapiens bekam das Kontrollsystem zunehmend Hilfe, und zwar durch das Gehirn. Seither dient das Gehirn dem Kontrollsystem als höher entwickelter Sensor und Schaltsystem. Wenn es Zuspruch von außen erfährt oder durch verschiedene Mentaltrainingsmethoden in einen positiven, optimalen Zustand versetzt wird, dann setzt das System die körpereigene Apotheke gezielt ein. Kanalisiert die fundamentale Kraft und aktiviert dann auch den als Placebo Effekt bekannten Selbsteilungsmechanismus. Es aktiviert die eine fundamentale Kraft, die alles verändern kann. Doch nicht bei jedem Menschen ist das Gehirn so eingestellt, dass es das körperliche Kontrollsystem, die Selbstheilungskräfte wie von Natur aus vorgesehen bei gesundheitlichen Notfällen aktiviert. Dann muss man sich um die notwendigen Änderungen in der Gehirneinstellung kümmern.

Der Theta-X Prozess ist eine der effektivsten und schnellsten Methoden diese positiven Kräfte, zu aktivieren und für sich wirken zu lassen. Die Theta-X Methode arbeitet mit der sog. Neurostimulation, dieses Verfahren optimiert und beschleunigt den notwendigen Prozess im Gehirn.
Bildquelle: Fotolia

Mittwoch, 13. November 2019

Meditation kann unsere Gene epigenetisch -positiv verändern!

Eine wachsende Zahl von Untersuchungen zeigen: Meditation kann Nerven- und biochemische Prozesse wie auch sogar die Genexpression verändern. In einer Studie ist es einem internationalen Forscherteam erstmals gelungen nachzuweisen, dass die sogenannte Achtsamkeitsmeditation zu speziellen molekularen Veränderungen im Körper und damit der sogenannten Genexpression führt. (Achtsamkeit wird als Form der Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit einem besonderen Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand verstanden, der mit Bewusstseinsklarheit, Gegenwart orientiertem Bewusstsein und Gedankenleere verbunden ist.)

Meditation aktiviert einen positiven Gen-Effekt!
Wie die Forscher um Perla Kaliman vom Instituto de Investigaciones Biomédicas de Barcelona (IIBB-CSIC-IDIBAPS) und Richard J. Davidson von der University of Wiscosnsin-Madison gemeinsam mit französischen Kollegen im Fachjournal "Psychoneuroendocrinology" berichten, untersuchte die Studie die Auswirkungen einer eintägigen, von einer Gruppe durchgeführten intensiven Achtsamkeitsmeditation und verglich diese mit einer Kontrollgruppe von Personen, die sich über den gleichen Zeitraum mit zwar ruhigen aber nicht-meditativen Handlungen beschäftigt hatte.

Schon nach acht Stunden des achtsamen Meditierens zeigte sich – nach anfänglich nahezu identischen Werten bei den Mitgliedern beider Gruppen - bereits eine ganze Reihe an genetischen und molekularen Unterschieden bei den Meditierenden – nicht jedoch bei der Kontrollgruppe: "Das Interessanteste an unseren Beobachtungen ist, dass die Veränderungen genau die Gene betreffen, auf die entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente abzielen", erläutert Kaliman. ...

Sonntag, 12. Mai 2019

Zusammenhang zwischen Immunsystem, Hirnstruktur und Gedächtnis entdeckt

Forschung: Wissenschaftler der Universität Basel haben in zwei unabhängigen Studien nachgewiesen, dass sowohl die Struktur des Gehirns als auch mehrere Gedächtnisfunktionen mit Genen des Immunsystems in Zusammenhang stehen. Die Fachzeitschriften «Nature Communications» und «Nature Human Behaviour» haben die Forschungsresultate veröffentlicht.
Das Immunsystem des Körpers erfüllt lebenswichtige Aufgaben, wie die Abwehr gegen Bakterien und Krebszellen. Das menschliche Gehirn wird allerdings durch eine spezielle Barriere, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, von den Immunzellen im Blutkreislauf getrennt.

Die Dicke der menschlichen Hirnrinde
korreliert mit dem epigenetischen Profil
immunrelevanter Gene.
Die Schranke schützt das Gehirn vor im Blut zirkulierenden Krankheitserregern und Toxinen. Gleichzeitig trennt sie die Immunzellen des menschlichen Körpers in solche, die ihre Funktion im Blut erfüllen und in solche, die spezifisch im Gehirn eingreifen. Bisher ging man davon aus, dass das Gehirn größtenteils unbeeinflusst vom Immunsystem funktioniert.

Allerdings haben sich in den letzten Jahren Hinweise verdichtet, dass das Immunsystem des Blutes das Gehirn dennoch beeinflussen könnte. Wissenschaftler der transfakultären Forschungsplattform Molecular and Cognitive Neurosciences (MCN) der Universität Basel haben nun in zwei unabhängigen Studien gezeigt, dass dieser Zusammenhang zwischen Immunsystem und Gehirn grösser ist als vermutet. ... 

Samstag, 5. Januar 2019

Nachweis: Akuter Stress verändert oft dauerhaft die Genaktivität

Epigenetische Veränderungen könnten ein wichtiges Bindeglied zwischen Stress und chronischen Erkrankungen sein.
Bochum - Akuter Stress verändert die Methylierung der Erbsubstanz und damit die Aktivität bestimmter Gene. Das berichten Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gemeinsam mit Kollegen aus Basel, Trier und London erstmals in der Zeitschrift "Translational Psychiatry". "Damit liefern wir einen neuen Ansatz, wie Stress mit einem höheren Risiko für psychische oder körperliche Krankheiten zusammenhängen könnte", sagt Gunther Meinlschmidt von der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums der RUB. Das Team untersuchte Gen-Abschnitte, die für die biologische Stressregulation bedeutsam sind.

Die Epigenetik reguliert Genaktivität
Unsere Erbsubstanz, die DNS, liefert die Bauanleitung für die Proteine, die unser Körper braucht. Welche Proteine eine Zelle produziert, hängt vom Zelltyp und der Umwelt ab. Sogenannte epigenetische Informationen bestimmen, welche Gene abgelesen werden; sie fungieren quasi als biologische Schalter. Ein Beispiel für solche Schalter sind Methyl (CH3)-Gruppen, die sich an spezielle Abschnitte der DNS heften und dort lange Zeit verbleiben können - selbst wenn sich die Zelle teilt. Frühere Studien zeigten, dass belastende Erlebnisse und psychische Traumata in frühen Lebensjahren langfristig mit veränderter DNS-Methylierung einhergehen. Ob sich die DNS-Methylierung aber auch nach akutem psychosozialem Stress ändert, war bislang unbekannt. ...

Freitag, 14. Juli 2017

Wir erben Ängste und andere Informationen neben der DNA von unseren Eltern - auch wenn wir diese niemals gesehen haben!

Eine neue, noch weitgehend unveröffentlichte Studie belegt, dass Eltern auch die Emotionen aus traumatischen Erlebnissen an ihre Nachkommen vererben können. Die Entdeckung scheint zunächst der traditionellen Vererbungslehre zu widersprechen, nach der eigentlich nur physische Merkmale durch biologische Vererbung von einer Generation an die nächste weitergegeben werden dürften.

Virginia Hughes berichtet in der "Phenomena"-Kolumne auf "nationalgeographic.com" (LINK), die erste Ergebnisse der Untersuchungen an Mäusen durch Brian Dias Ph.D. (Infolink) vom Ressler Lab auf dem Jahrestreffen der Society for Neuroscience in San Diego vorgestellt hat.

Während schon bislang bereits bekannt war, dass Mütter traumatische und posttraumatische Syndrome auf biochemischem Wege, etwa über Stresshormone an Ungeborene und Säuglinge weitergeben können, zeigen Dias' Untersuchungen, dass es alleine die biochemische Verbindung zwischen Mutter und Kind nicht sein kann, durch die Emotionen an die Nachkommen weitergegeben werden. Es ist mehr und geht auch andere "Wege".

Epigenetik, wir übertragen mehr Information als die Reine DNA
Fast unglaublich: "Eltern übertragen Informationen an ihre Nachkommen schon lange, bevor diese überhaupt gezeugt werden", wird Dias zitiert. 
"Gewöhnt sich eine männliche Maus beispielsweise eine Angst vor einem bestimmten Geruch an, so scheint sich diese Angst auf irgendeine Art und Weise als reine Information in ihr Sperma zu übertragen. Dadurch werden auch die Nachkommen vor diesem speziellen Geruch Angst haben und geben diese wiederum an ihre Nachkommen weiter." Während eine solche Weitergabe von Emotionen aus evolutionärer Sicht durchaus Sinn mache, sei jedoch der Mechanismus, wie diese Angst übertragen wird (z.B. als Quanteninformation, oder gespeicherte Information in den Elektronen), noch völlig unklar - zumal die Beobachtung sogar auch bei Nachkommen beobachtet werden kann, die durch künstliche Befruchtung der Weibchen entstanden sind und ihre traumatisierten Väter niemals persönlich, (auch nicht die Mütter) zu Gesicht bekommen haben, geschweige mit ihnen Kontakt hatten. Das gleiche gilt sicher auch für menschliche Kinder! ... 

Sonntag, 28. August 2016

Wie kann ich die Epigenetik und den Placebo-Effekt für meine Gesundheit nutzen?

Im Jahr 1985 beginnt der Zellbiologe Dr. Bruce Lipton -ein Entwicklungsbiologe- Forschungen durchzuführen, deren Ergebnisse mehr als überraschend sind.

Geburt der Epigenetik
Er nimmt genetisch identische Zellen und setzt sie in verschiedene Umwelten. Eine davon in Muskeln und die andere in Knochen zum Beispiel. Dann wird die erste Zelle eine Muskelzelle und die zweite eine Knochenzelle. Die Zellen lesen die Umwelt und passen entsprechend ihre Biologie, ihre Gene an die Anforderungen dieser Umwelt an.

Meditation für die positive Epigenetik
Die Zellen können ihre Gene in Abhängigkeit von den Informationen aus der Umwelt umprogrammieren(!). Obwohl es auch heute noch sehr unglaublich klingt, die Folgerungen aus diesen Forschungen sind, dass der Mensch mit seinem Bewusstsein die DNA seiner Zellen umprogrammieren kann. Dr. Lipton betrachtet die Zelle als einen Mikroinformationsprozessor. Der Kern der Zelle mit seinen Genen ist die Festplatte, und die Gene selbst sind die Programme. Der Nucleus (Zellkern) steuert eine Zelle nicht, er ist allein für die Reproduktion der Zelle zuständig. Das Gehirn der Zelle ist nach diesen Erkenntnissen nicht der Zellkern und nicht die DNA, sondern die äußere Zellmembran ist sozusagen das Gehirn der Zelle. Nach dieser Sichtweise sind die Gene programmierbar, genau wie die Programme in einem Computer-Prozessor. Das ist die Basis der modernen Epigenetik. Epigenetik ist der Bereich der Biologie, der aufzeigt, wie die Natur das Verhalten von Zellen ändert - ohne dabei deren genetischen Code zu ändern.

Jede Zelle hat einen inneren (positiven) und einen äußeren (negativen) Spannungszustand, die Spannung in jeder Zelle beträgt 1,4 Volt. Aus der Summe von 50 Billionen Zellen errechnet Lipton eine Spannung von über 700 Billionen Volt. 'Jede Zelle ist eine Batterie besser ein Akku'. Diese Energie denen viele den Namen Chi geben (wir nennen sie die psychogenen Felder) könne fokussiert und so zur Heilung verwendet werden! Die Energie, welche das Verhalten von Proteinen steuert, ist die elektrische Lebenskraft, die psychogenen Felder in ULP 1* gemessen. 

Es gibt folglich 2 Hauptursachen von Krankheiten: Geburtsfehler (defekte Proteine) und die Lebens-Energie (Bioenergie), welche die Proteine steuert - Traumata, Toxine, Einflüsse von außen und ein 'schlechter' Geist, ein schlechtes Bewusstsein.
Manche Gene müssen NICHT gelesen werden
Wenn wir unser Bewusstsein verändern lernen, dann könnten wir auch die Biologie unseres Körpers verändern. Unser Bewusstsein (EGO-Bewusstsein) ist heute die Hauptursache für die meisten Erkrankungen. Unsere Erbmasse kann man als statischen Bauplan für Proteine ansehen – die Gene können daher nicht einfach ein - oder ausgeschaltet werden. Doch es ist immer die Frage, ob dieser Bauplan bzw. welche Bauplanteile gelesen werden oder nicht gelesen werden. Je nachdem, in welchen Bewusstseinszustand wir uns befinden, je nachdem, wie wir unsere Umwelt interpretieren und wahrnehmen, werden unsere Gene anders abgelesen. Auch wenn es ein Brustkrebs-Gen in der Erbmasse einer Person gibt, muss dieses noch lange nicht abgelesen werden. Somit kontrollieren nicht (wie man es bisher geglaubt hat) die Gene unsere Biologie, sondern unser Bewusstsein, unsere Wahrnehmung der Realität. Lipton: "Der Geist ist stärker als die Gene!"

Placeboeffekt und Epigenetik
Der bekannte, positive Placebo-Effekt ist eine der Erscheinungsformen der epigenetischen Kontrolle. Die richtige positive Einstellung kann Heilung bedeuten - in diesem Sinne greift aber auch der gegenteilige Nocebo-Effekt: basierend auf dem negativen Glauben. Eine negative Einstellung kann zu Krankheit und sogar zum Tode führen. Lipton: "Wenn Ihr immer wieder nach einer Krankheit sucht, dann könnt Ihr diese Krankheit durch epigenetische Kontrolle erschaffen."

Unser Leben ist aus einem Netz unserer Gedanken, Gefühle und Glaubenssätze gefertigt. 

Stress, Ängste und Wut sind die wichtigsten Gründe für Erkrankungen:
Sobald unser Bewusstsein in der Umwelt etwas Bedrohliches wahrnimmt (ober nur daran glaubt), versetzt diese Wahrnehmung unsere Zellen durch Botenstoffe und elektrische Impulse in einen Schutzmodus, der weiteres Zellwachstum und Regeneration unterbindet bzw. verringert. Resultierend daraus entstehen weniger neue Zellen als Zellen absterben, verletzte Zellen können nicht mehr ausreichend regeneriert werden. Solange dieser Zustand aufrechterhalten wird, ist die weitere Entwicklung destruktiv. Zudem schalten Stresshormone das Immunsystem ab. Dennoch reicht allein die Abwesenheit von Stress noch nicht aus, um Wohlergehen und körperliche wie seelische Gesundheit zu bewirken – eine positive Einstellung (Grundstimmung) und auch das Erlernen von geeigneten Meditationstechniken, haben eine große positive Wirkung auf unsere Gesundheit. Lipton: "Wenn wir unsere Überzeugungen nachhaltig verändern, verändern wir unsere Realität."

DeHypnose- Hypnose- Techniken, Neurostimulation und Techno-Meditation (Theta-X Prozess) sind effektive Techniken die Epigenetik für unsere eigene Gesundheit einzusetzen. Genau deshalb beginnt der Theta-X Prozess auch mit einer gezielten Deaktivierung der Angst-und Stresszentren im Gehirn, der beiden Amygdala. Denn entstressen und Angstabbau sind die Basis eines gesunden erfolgreichen Lebens.

*1 ULP= ultra langsame Potentiale

Bildquellen: Fotolia

Sonntag, 14. August 2016

EPIGENETIK: Live-Bild der Genaktivität im Gehirn

Nicht überall im Gehirn werden Gene abgelesen! 
Aber wo ist das Erbgut aktiv? Und wo bleibt es stumm? Das lässt sich nun per PET-Scan in Erfahrung bringen.

Wo werden im Gehirn besonders häufig Gene abgelesen? Und wo ist es eher ruhig? Das ließ sich bislang nur durch Gewebeproben, beispielsweise bei einer Autopsie, in Erfahrung bringen. Nun präsentieren Wissenschaftler um Jacob Hooker von der Harvard Medical School ein Verfahren, mit dem sich die epigenetische Aktivität der Hirnzellen sozusagen live von außen bestimmen lässt.

Die Patienten erhalten dazu vor der Untersuchung mit dem PET-Hirnscanner einen speziellen Wirkstoff verabreicht. Das von Hooker und seinem Team entwickelte Molekül ist schwach radioaktiv, so dass es im PET aufleuchtet. Seine Besonderheit: Es heftet sich in Hirnzellen an die so genannten HDAC-Enzyme (Histon-Deacetylasen). Sie sind maßgeblich daran beteiligt, Gene für eine gewisse Zeit stillzulegen. Überall dort, wo der Körper sie in besonderem Maße bildet, herrscht folglich Ruhe im Genom. Und überall dort findet der PET-Scanner dann auch das Sensormolekül.

Die Forscher um Hooker stellten fest, dass sich die Verteilung aktiver und nichtaktiver Regionen von Proband zu Proband kaum unterschied. Besonders aktiv waren bei allen acht Testpersonen Hippocampus und Amygdala, in denen bekanntermaßen häufig neue Verknüpfungen geschaffen werden, da beide Bereiche in die Gedächtnisbildung involviert sind. ...

Quelle: Magazin - Spektrum

Dienstag, 12. April 2016

Wenn werdende Mütter rauchen, kommt es zu Erbgutveränderungen der ungeborenen Kindern

Epigenetische Veränderungen im Erbgut!
Rauchende Mütter, Gefahr für die Baby-DNA
Forschung: Werdende Mütter, die während der Schwangerschaft rauchen, beeinflussen nachhaltig wichtige Regulatoren im Erbgut ihres noch ungeborenen Kindes. Wie deutsche Forscher herausgefunden haben, sind diese epigenetischen Veränderungen nicht auf einzelne Regionen der DNA beschränkt, sondern lassen sich im gesamten Genom nachweisen(!). Diese sind möglicherweise dafür verantwortlich, dass solche Kinder später anfälliger für Diabetes, Krebs und Lungenerkrankungen sind. Epigenetische Veränderungen sind Teil der unzähligen Prozesse, die während der Entwicklung eines Menschen ablaufen. Das Erbgut fungiert als Blaupause (als Bauplan) für jede Zelle. Damit sich unterschiedliche Zelltypen entwickeln können, etwa Gehirn, Herz, Leber-, Nerven- oder Muskelzellen, müssen bestimmte Gene zu bestimmten Zeitpunkten an- oder abgeschaltet werden. Das passiert unter anderem auch durch epigenetische Veränderungen. Verschiedene Umwelteinflüsse können diese wichtige Phase der Entwicklung nachhaltig stören. ... 

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Frauen erkranken nach falscher Krebs-Diagnose eher an Brustkrebs! (Forschung)

Falsche Mammografie-Diagnosen können für die Betroffenen äußerst gefährlich sein!
Einer neuen US-Studie zufolge erkranken Frauen, an denen der Arzt anhand von Röntgenbilden fälschlich Brustkrebs diagnostiziert hatte, innerhalb der nächsten zehn Jahre eher an der Krankheit.
(Ob es sich dabei um einen Nocebo-Effekt, um negative mentale Einstellungen, negative Autosuggestionen, epigenetische Einwirkung oder ein mentaler Schock als Auslöser handelt, ist noch offen.)

Das Brustkrebs-Vorsorgeprogramm
Für ihre groß angelegte Studie haben die Forscher die Mammografie-Ergebnisse und die Krankengeschichte von 1,3 Millionen Frauen aus verschiedenen Teilen der USA ausgewertet.
Die Auswertung der verschiedene Studien belegen, dass im Durchschnitt bei ca. 16 Prozent der Mammografien die Radiologen aber fälschlicherweise einen Krebs oder ein Krebsvorstadium zu erkennen glauben wo es keinen gibt, sie irren sich. Dazu kommt: Geht eine Frau zehn Jahre hintereinander jährlich zur Mammografie-Untersuchung (was ja gerne empfohlen wird), steigt ihr Risiko für ein falschpositives Ergebnis sogar auf gut 60 Prozent, wie Louise Henderson von der University of North Carolina erklärt.  ... 

Dienstag, 27. Oktober 2015

Epigenetik - Genschnipsel in Spermien übertragen väterlichen Stress und Ängste auf die Nachkommen

Forscher entdecken einen Mechanismus, mit dem Mäuse traumatischen Stress an ihre Nachkommen weitergeben. Eine Kombination aus neun Mikro-RNAs vermittelt Erfahrung und Vererbung. 

Schon seit Längerem ist bekannt, dass einschneidende Erfahrungen, die Eltern im Laufe ihres Lebens machen, auch Auswirkungen auf ihre Kinder haben können. Offenbar hinterlässt das elterliche Leben epigenetische Spuren in den Keimzellen. Doch bei den Fragen, wie diese Erfahrungsspuren genau aussehen und wie sie auf die nachfolgende Generation übertragen werden, tappten die Wissenschaftler bisher noch im Dunkeln.

Des Rätsels Lösung könnte nun eine Forschergruppe um die Neurowissenschaftlerin Tracy Bale von der University of Pennsylvania gefunden haben. Sie konnten ein Bündel von neun Mikro-RNAs (miRNA) identifizieren, die in den Spermien gestresster Mäusemännchen in deutlich erhöhter Konzentration vorkommen. Sie sind offenbar das Vehikel, mit dem belastende Erfahrungen an die nächste Generation weitergegeben werden. Denn nachdem die Wissenschaftler die kleinen Genschnipsel in die befruchteten Eizellen unbelasteter Mäuseeltern injiziert hatten, zeigten deren Nachkommen ähnliche Veränderungen bei der Stressreaktion wie die Abkömmlinge chronisch gestresster Väter. ...

Samstag, 21. Februar 2015

Erst die Epigenetik klärt die Genetik

Das Erbgut ist wichtig für die Art, wie Lebewesen aussehen, ob sie gesund sind oder krank. Damit Gene aber überhaupt "eingeschaltet" sind und z.B. Krankheiten auslösen, brauchen viele von ihnen chemische "Auslöser" in der DNA. Wie wichtig dieses Forschungsfeld der Epigenetik ist, zeigen gleich 24 neue Studien.


ALZHEIMER UND CO
Eine Studie legt jetzt nahe, dass Alzheimer auf genetischer Ebene gewissermaßen eine Immunerkrankung ist, erst epigenetische Einflüsse machen sie zu einer Nervenkrankheit.

Gleiche Noten, anderer Klang
Fast jede Zelle im menschlichen Körper trägt dasselbe Erbgut, also dieselbe DNA-Sequenz, in sich. Dennoch unterscheiden sie sich, je nachdem, in welchem Gewebe oder Organ sie vorkommen. Die Zellen nutzen den Code offenbar auf andere Weisen, abhängig von ihrer jeweiligen Aufgabe - ähnlich wie ein Musikstück, dessen Noten zwar immer gleich bleiben, aber bei einer Aufführung stets anders klingen. Nachdem sich die Forschung jahrzehntelang vor allem mit den Genen selbst beschäftigt hat, setzt man nunmehr vermehrt auf die Beschreibung dieser "Interpretationsebene" - der Epigenetik. ... Lesen Sie weiter --> http://science.orf.at/stories/1754144/
Quellen: ORF-Science / Nature

Donnerstag, 21. März 2013

Gene sind kein Schicksal

Gene sind eine Sammlung von Informationen, die der Körper bei Bedarf abliest und weiterverarbeitet, wenn es ihm Spaß macht. Keinesfalls würden "egoistische Gene" dem Organismus ihren Willen aufzwingen, erklärt Denis Noble von der Universität Oxford.

Unsere Proteine bestimmen, was von der DNA abgelesen wird
Als man die DNA entdeckte, habe man bald gelernt, dass sie die Vorlage für Eiweißstoffe sei und nicht umgekehrt. Daraus hätte man fälschlicherweise geschlossen, dass keine Information von Eiweißstoffen zur DNA fließen würde, denn man habe die DNA-Regulation nicht bedacht. "Es sind Eiweißstoffe, die Gene ablesen und bestimmen, welche davon gelesen werden", erklärte Noble.

"Gene tanzen wie Marionetten zur Melodie des Organismus und seiner Umwelt", so Noble. Zieht niemand an den Fäden, seien sie zur Untätigkeit verdammt. Die DNA sei freilich lebenswichtig, aber man habe Ursache und Wirkung vertauscht. Auch sei die DNA nicht der einzige Überträger der Erbinformation, andere Informationen würden ebenso von einer Generation an die nächste weitergegeben.

So haben Forscher die DNA eines Karpfen in eine befruchtete, aber zellkernlose Goldfisch-Eizelle verpflanzt - herausgekommen sei nicht ein Karpfen, sondern ein Mittelding zwischen Goldfisch und Karpfen.

Die ersetzbaren Gene
Die einzelnen Gene sollten sich auch nicht zu wichtig nehmen, denn sie sind ersetzbar. Die Organismen würden einen Ausfall gut kompensieren: Eine Studie habe gezeigt, dass acht von zehn Genen (einzeln) ausgeschaltet werden können, ohne dass man einen Effekt sieht, so Noble.
Siehe auch Link: EPIGENETIK

Quelle: Rupert Riedl Lecture in Science and Society 2013-Wien/
LINK: http://medienportal.univie.ac.at/uniview/veranstaltungen/detailansicht/artikel/rupert-riedl-lecture-the-music-of-life/
Hintergrund: Der emeritierte Oxford-Professor Denis Noble ist Physiologe und Systembiologe. Er verwendet mathematische Modelle, um biologische Systeme zu verstehen. In den 1960er Jahren entwickelte er das erste mathematische Modell des Herzschlags. 2006 veröffentlichte er mit "The Music of Life" ein populärwissenschaftliches Buch über die Systembiologie.

Sonntag, 17. Februar 2013

Elektrische Aktivitäten an der DNA nachgewiesen

Alles nur Energie, Energieflüsse und Frequenzen
Bereits vor einem Jahr konnten die Forscher zeigen, dass Elektronen in der DNA zwischen den molekularen Bausteinen des Erbgutes hin- und herspringen können. Dabei zeigte sich: Die Elektronen können sich so über vergleichsweise lange Entfernungen bewegen. Sie bilden elektronische Strecken, über die sie den Code von bis zu 20 Aminosäuren überbrücken können. Sie fanden außerdem molekulare Isolatoren in der DNA, die den Elektronenfluss an bestimmten Stellen stoppen können.

Es zeigte sich: Auf der DNA, dem Erbmolekül, können sich Elektronen bisweilen über weite Strecken hinweg frei bewegen. Möglicherweise -so die Forscher-, nutzt die Natur diese Eigenschaft der DNA aus, um Gene zügig an- oder abzuschalten (EPIGENETIK?). Gene sind Abschnitte auf der DNA, die die Baupläne der Proteine und Zellen enthalten.

Die Wissenschaftlerin Dr. Jacquelin Barton hat künstliche DNA mit einer Verbindung stimuliert, die Elektronen an sich zieht. Bei ihren Versuchen entdeckte Barton, dass vor allem der DNA-Bestandteil Guanin bereitwillig Elektronen abgibt. Sie beobachtete weiterhin, dass die Elektronen über 60 Basen hinweg wanderten, um zu einer "elektronenhungrigen" Verbindung zu gelangen. Basen des Erbmoleküls sind die Buchstaben ihres Proteinbauplans. Die Elektronen werden allerdings von einer Kombination der DNA-Bestandteile Adenin (A) und Thymin (T) wieder gestoppt. Daher spekuliert Barton, dass die DNA sich mit A-T-Kombinationen z.B. auch vor dem Zugriff von freien Radikale schützt.

Auch Abschnitte der DNA, die für das geordnete Aus- und Abschalten von Genen sorgen, bestehen aus Basen. Diese Promotoren haben typischerweise eine Länge, die ebenfalls etwa 60 Basen entspricht. Wandernde Elektronen wären daher gut geeignet, um DNA-Schalter gezielt an- oder auszuschalten, spekuliert Barton. Dies ist das Fazit einer Untersuchung, die Jacquelin Barton vom California Institute of Technology in Pasadena im Fachblatt "Chemistry & Biology" vorgestellt haben.
Quelle: Chemistry & Biology, New Scientist/
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