Samstag, 17. Februar 2018

Sexueller Missbrauch bei Oxfam, Ärzte ohne Grenzen nun auch bei der US-Flüchtlingsorganisation IRC

Kurz notiert!
Wenn Helfer den Hilfsbedürtigen...
Traurige Enthüllungen bei 3 Hilfsorganisationen!
Die Welle um sexuellen Missbrauch bei großen Hilfsorganisationen erfasst nun auch das International Rescue Committee mit Sitz in New York. Das IRC ist eine weltweit tätige US-Hilfsorganisation, die Flüchtlingen und Vertriebenen nach Konflikten und Naturkatastrophen hilft bzw. helfen sollte. Eine IRC-Sprecherin bestätigte nun die Vorwürfe gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Donnerstag (15.02.2018), die demnach im Kongo stattfanden.

Die britische Zeitung The Sun hatte aufgedeckt, dass das britische Entwicklungsministerium dem IRC vorübergehend die Fördergelder gestrichen hatte. Präsident der 1933 gegründeten Hilfsorganisation ist derzeit der ehemalige britische Außenminister David Miliband.

Nach Oxfam: 24 Fälle von sexuellen Übergriffen sind auch bei Ärzte ohne Grenzen bekannt geworden. 
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Vorstandsgehälter der Hilfsorganisationen*
"Das International Rescue Committee (IRC) hat sich in diesen Fällen noch gut verhalten, indem es den Geldgebern die Vorwürfe meldete, Ermittlungen durchführte und Geldgebern zum Schluss der Ermittlungen mehrere Berichte zur Verfügung stellte", teilte die IRC-Sprecherin mit. "Unter diesen Fällen waren drei Vorwürfe im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung innerhalb einer anderen Organisation. Diese Vorwürfe wurden dann untersucht und Geldgebern sowie lokalen Behörden gemeldet."

Das Traurige: Immer wieder werden Missbrauchsvorwürfe bei Kirchen, Kirchenorganisationen Hilfsorganisationen, und auch bei Kinderbetreuungsstellen bekannt. Gerade dies schmerzt umso mehr, da diesen Organisationen großes Vertrauen entgegen gebracht wird und diese Organisationen sich sehr um Spendengelder bemühen. Dass viele Spendenwillige auch durch die teils enormen Gehälter der Organisationleiter abgeschreckt werden, zeigt der kurze Zeitungsausschitt zum Thema.
Quellen: DPA, The Sun, div. NEWS
* Angaben aus div. Presseaussendungen u. Veröffentlichungen
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Siehe auch:  
Ex-Managerin der Hilfsorganisation Oxfam: Männer forderten Sex als Gegenleistung für Hilfe


Oxfam-Mitarbeiter sollen Frauen zum Sex als Gegenleistung für Hilfen in Notlagen gezwungen haben. Das berichtete eine ehemalige Topmanagerin der Hilfsorganisation dem britischen Fernsehsender Channel 4. Allein sie habe damals von drei Fällen sexuellen Fehlverhaltens binnen 24 Stunden gehört, schilderte Helen Evans. Dabei sei in zwei Fällen auch die Not der Frauen ausgenutzt worden. Evans kritisierte im Kurznachrichtendienst Twitter, dass Oxfam solchen Vorfällen ungenügend nachgegangen sei.

Nach Berichten über Sexpartys von Oxfam-Mitarbeitern mit Prostituierten in Haiti und im Tschad war am Montag die britische Vizechefin Penny Lawrence zurückgetreten. Sie übernahm damit die «volle Verantwortung» für das Verhalten von Mitarbeitern in der Karibik und in Afrika, auf das nicht angemessen reagiert worden sei. Als Lawrence 2006 zu der Organisation in Großbritannien stieß, war sie als Programmdirektorin für Teams in Dutzenden Ländern zuständig.
Quelle: DPA, Channel 4, Twitterbeitrag,