Sonntag, 22. Oktober 2017

Vier von hundert Menschen in Deutschland sind Vegetarier, Tendenz steigend – der Anteil der Vegetarier steigt mit zunehmendem Bildungsstand

Dem einen tun die Tiere leid, ein anderer möchte gesünder leben: Viele Menschen in Deutschland wie auch in Österreich verzichten darauf, Fleisch oder Wurst zu essen - Frauen noch immer weitaus häufiger als Männer. Zudem steigt der Anteil an Vegetariern mit zunehmendem Bildungsstand, zeigen die im „Journal of Health Monitoring“ vorgestellten Daten. Dieser Trend macht sich auch in vielen Supermärkten bemerkbar.

Vegetarisch ernähren bringt viele positive Effekte
Gut vier von hundert Erwachsenen in Deutschland ernähren sich gewöhnlich vegetarisch. Zu diesem Schluss kommt eine vom Robert Koch-Institut (RKI) vorgestellte Studie. Unter den Frauen sind demnach 6,1 Prozent Vegetarierinnen, Männer ernähren sich nur zu 2,5 Prozent üblicherweise fleischlos.

„Die Möglichkeiten, sich ausgewogen vegetarisch zu ernähren, haben sich in Deutschland und Österreich in den letzten Jahren deutlich verbessert und Vegetarierinnen und Vegetarier sind heute mehr als eine idealistische Minderheit“, schreiben die Autoren.

Ein verringerter Fleischkonsum reduziere die Massentierhaltung, schone die Umwelt und sei nach Einschätzung von Experten vielfach gesünder, heißt es in der Analyse. „Diese positiven Effekte würden weiter verstärkt, wenn neben der relativ kleinen Gruppe der Menschen, die ganz auf Fleisch verzichten, eine insgesamt größere Bevölkerungsgruppe ihren Fleischkonsum reduzieren würde.“ ...

Mehr als nur ein neuer Trend
Am höchsten liegt der Anteil überwiegend vegetarisch lebender Menschen der Auswertung zufolge bei den 18- bis 29-Jährigen (Frauen 9,2 Prozent, Männer 5 Prozent) sowie bei Frauen von 60 bis 69 Jahren (7,3 Prozent). Zudem steige er mit zunehmendem Bildungsstand, zeigen die im „Journal of Health Monitoring“ vorgestellten Daten. „Gleiches gilt für Personen, die in Großstädten leben und für Menschen, die mehr als vier Stunden pro Woche Sport treiben.“

In die Auswertung der RKI-Forscher waren zwischen 2008 und 2011 aufgenommene Angaben von 6933 Menschen im Alter von 18 bis 79 Jahren eingeflossen. Verzehrhäufigkeit und -menge von 53 Lebensmittelgruppen wurden dabei jeweils über vier Wochen erfasst. Vegetarier konsumieren demnach auch weniger kalorienreduzierte Getränke, Bier und Wein sowie mehr Tee, Obst und Gemüse.
Quelle: dpa / Journal of Health MonitoringRobert Koch-Institut
Bildquellen: piabay, u.a.